7. Spieltag

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt – ESV Schweinfurt  2632 : 2753

 

Der raue Wind der 2. Bundesliga wehte den Damen des KSV 90 am 7. Spieltag kräftig um die Nase. Trotz Saisonbestleistung und einem Ergebnis, welches nur 21 Holz unter der eigenen Heimbestleistung lag, bekam man im „Ilmtal“ vom Team des ESV Schweinfurt in Sachen Kegeln eine Lehrstunde erteilt. Mit einem Resultat von 2753 Kegeln wurde der bisherige Bahnrekord von Victoria Bamberg (2672) geradezu pulverisiert. Dabei brillierten die Schweinfurterinnen mit einer atemberaubenden Geschlossenheit auf extrem hohem Niveau. Jedes der von Schweinfurt erzielten Einzelresultate (452 bis 469) hätte Bestwert des Spiels sein können. Einzig Svenja Brandt (463) gelang es, in diese Bereiche vorzudringen. Angesichts dessen, was die Spielerinnen des ESV auf die Bahnen zauberten, traten die Niederlage und deren Höhe völlig in den Hintergrund. Keiner der Zuschauer hat sein Kommen bereut, denn was sie zu sehen bekamen, war wohl das Beste, was man seit längerer Zeit hier geboten bekommen hat.

Der KSV 90 Gräfinau-Angstedt begann mit Svenja Brandt und Anne Reinhardt. Beide starteten couragiert. Mit ihren Werten von 237 (Brandt) und 226 (A. Reinhardt) setzten sie ihre Gegnerinnen Rebecca Weber-Faust (215) und Anja Willacker (234) von Beginn an unter Druck und forderten ihnen alles ab. Auch nach dem Bahnenwechsel ließ das Gräfinauer Duo kaum nach. Weitere 226 Holz bescherten Svenja Brandt den Mannschaftsbestwert von 463 Kegeln. Damit hielt sie ihre Kontrahentin Weber-Faust (452) auf Distanz. Das andere Duell entschied Anja Willacker für sich. Mit den erzielten 460 Holz war sie Anne Reinhardt (435) letztlich deutlich überlegen. Trotz des minimalen Rückstands von 14 Holz war es für die 90er ein Auftakt nach Maß.

Anett Boßecker und Stefanie Reinboth schickten sich an, den Rückstand aufzuholen. Doch die ESV ließ nicht locker. Kerstin Hörmann (238) und Kerstin Trinklein (225) offenbarten keinerlei Schwächen und setzten gegen den bekanntlich starken Gräfinauer Mittelblock die Weichen auf Sieg. Diesem Sturmlauf hatten Anett B. (218) und Stefanie R. (214) nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Auch nach dem Bahnenwechsel setzte sich dieser Trend fort. Routiniert spulten die Schweinfurterinnen ihr Programm ab und bauten die Führung mit Werten von 225 und 233 Kegeln weiter aus. Reinboth (213) und Boßecker (224) mühten sich, um Anschluss zu halten. Gegen Hörmann (469 - Tagesbestwert) und Trinklein (458) waren sie an diesem Tag aber auf verlorenem Posten. Mit ihren Ergebnissen reihten sich Boßecker (442) und Reinboth (427) in die gut agierende Gräfinauer Mannschaft ein, allerdings ohne echte Chance einen Rückstand von 72 Zählern zu verhindern. 

Angesichts der bisherigen Dominanz des ESV war das Spiel entschieden. An eine Wende glaubte keiner mehr. Jetzt ging es nur noch um die Höhe der beiden Mannschaftsresultate. Schweinfurt lag eindeutig auf Bahnrekordkurs und im Bereich der 2700-Kegel-Marke. Auch der KSV-Sechser hatte die eigene Heimbestleistung von 2653 noch im Visier. Beate Grützmann (202) und Heike Reinhardt (215) begannen gut, verschenkten aber bessere Resultate mit durchschnittlichen Abräumleistungen. Beide steigerten sich im weiteren Verlauf und rundeten mit ihren Ergebnissen von 419 (B. Grützmann) und 446 (H. Reinhardt) den hervorragenden Auftritt des KSV-Sechsers ab. Auch wenn die Heimbestleistung nicht erreicht wurde, sind die erzielten 2632 Kegel eine exzellenter Wert, der letztmalig im September 2009 übertroffen werden konnte. 

Die Schweinfurterinnen Susanne Stretz und Christine Hubmann machten da weiter, wo ihre Mitspielerinnen aufgehört hatten. Mit Zwischenwerten von 229 und 232 erreichte Stretz 461 Holz. Ähnlich hohes Niveau bei Hubmann. Sie erspielte 453 (220/233) Zähler und rundete damit die klasse Vorstellung ihres Teams vollends ab. Mit dem Mannschaftsresultat von 2753 knackte der ESV Schweinfurt nicht nur den bisherigen Bahnrekord, sondern katapultierte diesen in eine Dimension, die so schnell nicht mehr erreicht werden dürfte.

Trotz der deutlichen Niederlage zeigte das Team um Mannschaftsführerin Heike Reinhardt eine respektable Leistung und konnte das Ergebnis des Spiels gegen Brand-Erbisdorf bestätigen. Wichtig wird es sein, die aufsteigende Form zu stabilisieren und in Karlstadt unter Beweis zu stellen. 

 

6. Spieltag

 

 KSV Borussia 55 Welzow - KSV 90 Gräfinau-Angstedt  2449 : 2403

 

Mit einer Niederlage, aber ohne das befürchtete Fiasko, kehrte das Gräfinauer Team aus dem brandenburgischen Welzow zurück. Die nicht als rekordverdächtig bekannte Kegelanlage machte es allen Aktiven gleichermaßen schwer. Der fromme Wunsch „Gut Holz und alle Neune“ blieb nahezu ungehört. Einzig Heike Reinhardt brachte das seltene Kunststück eines Neuner-Wurfes fertig. Trotz des schlechten Kegelfalls ist die Welzower Kegelbahn eine durchaus faire Anlage, ohne größere Tücken.

Angesichts der Mannschaftsergebnisse könnte man meinen, dass die Welzower Gastgeschenke verteilt und die Gräfinauer diese dankend abgelehnt hätten. Dem war aber nicht so. Das Team aus Brandenburg spielte Saison-Heimbestleistung. Jedes einzelne Holz war hart erkämpft. Geschenkt bekam man von den Bahnen nichts. Letztendlich war der Sieg der Welzower vollauf verdient. Konnte das Wolfsbergteam in die Vollen noch ein kleines Plus erzielen (1646:1636), zeigten die Brandenburgerinnen im Abräumspiel ihre ganze Routine. Kaum ein schlechtes Anspiel wurde „zerschossen“, machbare Kegelbilder zumeist souverän abgeräumt. Hier verschafften sich die Welzower ein klares Übergewicht (813:757), das letztendlich zu der Niederlage des KSV 90 führte.

Erneut musste die Mannschaft umgestellt werden. Katrin Lüdtke stand noch immer nicht zur Verfügung, Stefanie Reinboth musste sich wieder ihren Abschlussprüfungen widmen und Svenja Brand sagte wegen eines Praktikums kurzfristig ab. Annett Müller und Julia Scheit begannen für Gräfinau die Partie. Während Julia sehr solide mit 197 Holz begann, deutete sich bei Annett ein kleines Drama an. Sie fand keinerlei Einstellung zur Bahn und haderte zudem mit dem frustrierenden Kegelfall. Die fehlende Wettkampfpraxis war ihr deutlich anzumerken. Bei mageren 169 Punkten (128/41) blieb die Anzeige stehen. Jedes andere Spiel wäre damit entschieden gewesen, doch wie bereits erwähnt, auch die Einheimischen verzweifeln derzeit selbst an ihren Bahnen.

So konnte die KSV-Damen von Glück reden, dass Bärbel Petschick für die Borussia auch nur 179 Holz erzielte und sich der Rückstand in Grenzen hielt. Nach dem Bahnenwechsel zeigte sich Annett Müller vom ersten Schock erholt. Gleichmäßig gutes Spiel bescherten ihr 215 Holz und ein Gesamtergebnis von 384. Damit war sie noch einmal mit einem „blauen Auge“ davongekommen, zumal sie der Welzowerin Petschik (376) noch 8 Zähler abnehmen konnte. Julia Scheit beendete ihr Spiel mit 389 Kegeln und musste ihrer Kontrahentin Dorothea Quander (433 - 217/216) 44 Punkte überlassen. 

Der Rückstand der 90er betrug 36 Holz – eigentlich nicht viel, doch in Welzow schon eine kleine Welt. Anett Boßecker und Anne Reinhardt starteten im Mittelblock gegen Ramona Streblow und Mareen Lehmann. Beide begannen gut, doch mit ihren Ergebnissen (Boßecker 206 und Reinhardt 194) konnten sie keinen Boden gutmachen. Im Gegenteil, Streblow (229) und Lehmann (200) bauten die Welzower Führung weiter aus. Nach dem Bahnenwechsel konnten sich die Gräfinauer steigern und die Ergebnisse ihrer Kontrahentinnen weitestgehend egalisieren. Anette Boßecker (423) gab 6 Zähler an Streblow (429) ab. Anne Reinhardt und Mareen Lehmann landeten ex aequo bei 393 Kegeln.

Der Vorsprung der Brandenburgerinnen hatte sich auf 42 Holz erhöht. Beate Grützmann (200) und Heike Reinhardt (203) starteten solide und konnten gegen Angela Weber (203) und Heike Roick (189) den Rückstand auf 31 Punkte verkürzen. Nach den abschließenden Vollen verringerte sich die Differenz gar unter 20 Zähler, doch ein sehenswertes Abräumspiel der Gastgeberinnen ließ alle Träume wieder platzen. Weber (423) und Roick (395) stellten gegen      H. Reinhardt (411) und Grützmann (403) den alten Abstand wieder her und sicherten den alles in allem verdienten Sieg des Borussia-Teams aus Welzow.  

Die Mannschaft des KSV 90 hat sich in dieser Zusammensetzung gut aus der Affäre gezogen. Diskussionen über die Möglichkeit eines Sieges erübrigen sich. Alles Hätte, Wenn und Aber nützen nichts, angesichts der personellen Situation. Die ständig wechselnde Aufstellung ist keinesfalls förderlich, aber derzeit nicht zu vermeiden.   

5. Spieltag

 

 KSV 90 Gräfinau-Angstedt – SSV 91 Brand-Erbisdorf  2602 : 2597

 

Es ist geschafft! In einem gutklassigen Spiel, das jederzeit auf Augenhöhe geführt wurde,  rettete das KSV-Team einen Vorsprung von 5 Kegeln ins Ziel und gewann mit einem Resultat von 2602:2597. Damit erkämpften sich die 90er ausgerechnet gegen den haushohen Favoriten SSV 91 Brand-Erbisdorf ihre ersten Punkte in der 2. Bundesliga. Ausschlaggebend für den Erfolg war nicht die geschlossenere Mannschaftsleistung, die zeigten die Gäste, sondern das Mehr an Spitzenresultaten. Vier Spielerinnen gelang es, ihr derzeitiges Leistungspotential abzurufen und die Weichen auf Sieg zu stellen.

Für den KSV 90 begannen Annett Müller und Julia Scheit. Annett hatte in Sangerhausen ihr erstes Bundesligaspiel bestritten und die „Feuertaufe“ mit Bravour bestanden. Ausgerechnet sie bekam es mit Ines Schuster (Bild), der derzeit besten Branderin zu tun. Unbekümmert ging Annett die Aufgabe an und erspielte tolle 167 Volle. Insgesamt erreichte sie auf der Anfangsbahn 229 Zähler und hatte damit Ines Schuster (209) vorerst im Griff. Das Duell zwischen Julia Scheit und Antje Lippmann begann relativ ausgeglichen. Den von Julia erspielten 140 Kegel in die Vollen, setze Lippmann 149 entgegen. Im weiteren Verlauf offenbarten beide jedoch Defizite im Abräumspiel, so dass Julia den Rückstand auf ihre Kontrahentin verkürzen konnte (Scheit 192 – Lippmann 193).

Veränderte Vorzeichen nach dem Bahnenwechsel. Die sichtlich unzufriedenen Spielerinnen des SSV 91 drehten nun gewaltig auf. Ines Schuster erzielte tolle 245 (159/86) Holz und distanzierte die weiterhin auf gutem Niveau agierende Annett Müller (209) um 36 Zähler. Auch Lippmann zeigte tollen Kegelsport. 156 Vollen ließ sie 69 Abräumer folgen. Diesem Ergebnis konnte Julia Scheit leider nichts Adäquates entgegensetzen. Mit den erspielten 203 (142/62) Kegeln konnte sie den Rückstand jedoch in Grenzen halten.

Insgesamt bedeuteten die Ergebnisse von Müller (438) und Scheit (395), gegenüber den Resultaten von Schuster (454) und Lippmann (418) eine Differenz von 39 Kegeln zugunsten des Teams aus dem Osterzgebirge.

Kein Grund die Köpfe hängen zulassen. Anett Boßecker, in den Heimspielen sichtlich selbstbewusster agierend, startete furios. 235 Kegel (154/81) bescherten ihr ein Plus von 14 Holz gegenüber ihrer Kontrahentin Uta Baumgart (221). Anders der Verlauf im zweiten Duell. Ohne die notwendige Lockerheit zu gewinnen, lag Stefanie Reinboth nach den Vollen (134) mit 22 Zählern zurück. Auch die Abräumer begannen schlecht. Nach 10 Wurf standen erst 18 Punkte zu buche. Danach stabilisierte sich ihr Spiel. Mit den erreichten 203 (134/70) Kegeln konnte sie einen Rückstand auf ihre Gegnerin Marlis Lützner (210) nicht vermeiden, jedoch Ärgeres verhindern. Nach dem Bahnenwechsel brannten beide KSV-Damen ein kleines keglerisches Feuerwerk ab. Anett Boßecker hielt ihr hohes Niveau. Mit weiteren 237 (147/90) Holz sorgte sie für den Tagesbestwert von hervorragenden 472 Kegeln. Ihre Gegnerin U. Baumgart hatte nach 58 Wurf verletzungsbedingt durch Rica Ulbricht ersetzt werden müssen. Gemeinsam erreichte das Duo 424 Kegel. Auch Stefanie Reinboth hatte inzwischen die richtige Einstellung gefunden. Im zweiten Durchgang ließ sie sehenswerte 241 (160/81) Kegel folgen und erkämpfte sehr gute 445 Holz für das Gräfinauer Team. Ihre Kontrahentin konnte trotz aller Bemühungen nicht ganz mithalten. Trotz guter 439 Kegel mussten die Spielerin vom SSV 91 noch 6 Zähler abgeben. Vor dem abschließenden Durchgang lagen die Wolfsbergerinnen mit 15 Kegeln vorn.

Was nun folgte, war an Dramatik kaum zu überbieten. An der Seite von Heike Reinhardt spielte diesmal Svenja Brandt. Ihre bisher gezeigten Leistungen sollten dem Schlusspaar mehr Stabilität verleihen. Auf der ungewohnten Position tat sie sich  jedoch überaus schwer. 208 (146/62) Kegel  hielten Svenja im Spiel, da ihre Gegnerin Katrin Heutehaus (211) ebenfalls „keine Bäume ausriss“. Ähnliches Bild bei der Paarung Heike Reinhardt (207) und Maike Weinhold (205). Alle vier Spielerinnen lagen fast gleichauf, sodass lediglich ein Zähler den Einheimischen verloren ging. Nach dem Bahnenwechsel ein Aufbäumen der Damen vom SSV 91. Binnen weniger Würfe war der Rückstand aufgeholt. Und sie machten weiter Druck. Wurf für Wurf verschafften sie sich einen kleinen Vorsprung. S. Brandt und H. Reinhardt kämpften verbissen, um Anschluss zu halten. Vor Beginn der Abräumer lagen die Gräfinauer Damen wieder mit 9 Kegeln vorn. Die Branderinnen kegelten auf hohem Niveau weiter, während Svenja trotz gutem Spiels am Fallergebnis und den Anspielen schier verzweifelte. Die erzielten 198 (139/59) Kegel brachten ihr ein Gesamtresultat von 406 Zählern. Damit gab sie an Heutehaus (438) 32 Punkte ab. 

Dem Druck jederzeit gewachsen, lief Heike Reinhardt zu großer Form auf. Auf jeden guten Wurf von Maike Weinhold fand sie ein wirkungsvolles Mittel. Mit hervorragenden 239 (160/79) Kegeln auf der zweiten Bahn, holte sie sich 20 Holz von ihrer Konkurrentin zurück. Das Duell zwischen Reinhardt und Weinhold endete 446:424. Dies reichte, um das Spiel mit winzigen 5 Holz Vorsprung zu gewinnen.

Mit dem Resultat von 2602 Kegeln hat das Team erstmals seine Zweitligatauglichkeit unter Beweis gestellt. Der Bock ist umgestoßen. Auch wenn das Team weiter mit personellen Problemen ringen muss, sollten Sieg und Punkte genügend Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben verleihen.

 

4. Spieltag

 

VfB 1906 Sangerhausen – KSV 90 Gräfinau-Angstedt   2629:2502

 

Der Ausflug in die Goldene Aue zum ebenfalls punktlosen VfB 1906 Sangerhausen war leider nicht so golden wie erhofft. Die 90er kehrten mit einer deutlichen 2629:2502 Niederlage aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt zurück. Von Anbeginn hatte man den Einheimischen kaum etwas Gleichwertiges entgegen zu setzen, so dass die Zähler verdient in Sangerhausen blieben. Der erhoffte „Hauruck-Effekt“ durch den Einsatz von Stefanie Reinboth blieb leider aus. 

Auf der verkorksten Anreise, mit Pleiten, Pech und Pannen, ereilte die Mannschaft noch eine Hiobsbotschaft: Svenja Brandt fällt aus! Die Rückreise aus dem Urlaub hatte sich verzögert, so dass eine pünktliche Ankunft nicht mehr möglich war. Trotzdem hatte man noch Hoffnung und plante sie für den Schlussdurchgang ein. Dafür rückte Beate Grützmann nach vorn und bildete mit Anne Reinhardt das Startpaar. Beate begann mit 197 Kegeln (143/54) und kam gegen ihre Kontrahentin Birgit Klein (236) schnell mit 39 Kegeln ins Hintertreffen. Ähnlicher Verlauf bei Anne Reinhardt. 189 Kegel (136/53) bedeuteten auch für sie einen Rückstand von 24 Zählern auf Claudia Beyer, die es auf 213 Punkte brachte. Im weiteren Verlauf war sie ihrer Kontrahentin ebenbürtig und konnte den Rückstand leicht verkürzen. Am Ende erspielte sich A. Reinhardt 407 Kegel. B. Grützmann fand auch nach dem Bahnwechsel nicht zu ihrem Spiel. 188 Kegel im zweiten Durchgang ergaben ein Gesamtresultat von unbefriedigenden 385 Zählern. Besser machte es Birgit Klein (Sangerhausen). Mit dem Tagesbestwert von 458 Holz sorgte sie bereits frühzeitig für eine Vorentscheidung. Ihre Teamkameradin C. Beyer komplettierte den guten Start mit 425 Kegeln. Die Gräfinauer Damen lagen mit 91 Holz zurück.

Stefanie Reinboths erstes Spiel in der zweiten Bundesliga rückte näher. Nach erfolgreichen schriftlichen Prüfungen hat sie für ein paar Tage die Bücher in die Ecke gelegt, in der laufenden Woche erstmals wieder trainiert und sich kurzfristig für einen Einsatz entschlossen. Trotz gedämpfter Erwartungen erhoffte man sich von ihrer Teilnahme einen Motivationsschub für das ganze Team. Auch wenn noch nicht alles klappen wollte, lieferte sie doch eine tolle Vorstellung ab. Zwei gleichmäßig gute Durchgänge (225/224) bescherten ihr den Mannschaftsbestwert von 449 Kegeln. An ihrer Seite erreichte Anett Boßecker gute 419 Kegel. Damit konnte sie zwar nicht an das hervorragende Resultat aus dem Spiel gegen Kempten anknüpfen, zeigte aber in die Vollen (295) wieder mehr Stabilität. Die Spielerinnen aus Sangerhausen gaben zwar im zweiten Drittel einige Zähler ab, ohne jedoch ernsthaft um den Sieg bangen zu müssen. Margrit Schöpp erreichte 416 Kegel, während sich Kristin Wöstehoff sehr gute 439 Zähler erspielte.

Noch immer war Svenja Brandt nicht eingetroffen. In Anbetracht des Rückstandes von 78 Kegeln und der namhaften Konkurrenz auf Sangerhäuser Seite, entschied sich das KSV-Team zum Einsatz von Annett Müller. Zuletzt vor mehr als 12 Jahren für Gräfinaus Frauenteam aktiv, hat sie seit diesem Sommer wieder Spaß am Kegeln gefunden. Nach ein paar Trainingseinheiten und einem Spiel in der zweiten Mannschaft, absolvierte sie ihr Comeback ausgerechnet in der zweiten Bundesliga. Auch wenn man ihr die fehlende Routine anmerkte, Nerven zeigte sie nicht. Dank eines super Spiels in die Vollen (295) erreichte sie 412 Holz und ärgerte sich im Anschluss noch über den ein oder anderen „Gurkenwurf“. Mit der gezeigten Leistung ist sie definitiv eine Alternative für die folgenden Punktspiele. Mannschaftsführerin Heike Reinhardt fand gut ins Spiel. 153 Volle ließen hoffen, zumal die Konkurrenz kleinere Schwächen zeigte. Mit mäßigen 54 Kegeln im Abräumen wurde die Chance zur Resultatsverbesserung jedoch vertan. Eine deutliche Steigerung im zweiten Durchgang (142/81) brachten ihr dennoch ein gutes Gesamtergebnis von 430 Kegeln.

 Auch die Spielerinnen des VfB 1906 konnten sich nach einem mittelmäßigen Beginn enorm steigern. Carla Keßler-Regel ließ im zweiten Durchgang super 247 Kegel  purzeln. Die insgesamt erzielten 455 Kegel und die 436 Zähler ihrer Mitspielerin Andrea Predatsch besiegelten die hohe Niederlage des Wolfsberg-Teams.

Im Vergleich zum Vorjahr spielt die Mannschaft keinesfalls schlechter, doch die Konkurrenz ist einfach eine Klasse besser. Zum Vergleich: In den ersten beiden Auswärtsspielen 2010 erreichte man Resultate von 2392 und 2455. In den zwei Heimspielen standen 2566 und 2490 Kegel zu buche. Der Unterschied: Mit diesen Ergebnissen konnte man im letzten Jahr 2 Spiele gewinnen. Die größten Defizite zeigen sich im Abräumspiel. Hier werden entscheidende Punkte abgegeben, die letztendlich zu den hohen Niederlagen führen.

Will das Team in den nächsten Begegnungen in die Nähe der Punkte kommen, müssen mehr als ein oder zwei Spielerinnen ihr Leistungspotenzial abrufen. Siege werden in dieser Liga fast ausnahmslos weit jenseits der 2600-Kegel-Marke vergeben.  

 

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