5. Spieltag

KSV 90 Gräfinau-Angstedt - HKSV Blau-Weiss Lauterbach  7 : 1  (3375 : 3214)

Wieder gab es ein Kegelspektakel im Gräfinauer „Ilmtal“. Der erst drei Wochen alte Mannschaftsbahn- und Teamrekord wurde erneut getopt. Sarah Dressler, die den Bahnen bisher eher mit Respekt begegnete, scheint so langsam Frieden mit ihnen geschlossen zu haben. Mit fantastischen 592 Kegel knackte sie den Einzelbahnrekord und kratzte bereits als dritte Wolfsbergerin in der noch jungen Saison an der 600er-Marke. Lauterbach hatte zu keiner Zeit des Matches eine reelle Siegchance. Zu deutlich war die Überlegenheit eines spielfreudigen KSV 90. Die Differenz von 161 Kegel spricht eine deutliche Sprache.

Die erste Paarung lautete Stefanie Reinboth vs. Annett Kobel. Reinboth, im Vergleich zur Vorwoche sichtlich verbessert, machte in den ersten beiden Sätzen mit ihrer Kontrahentin kurzen Prozess (146:118, 137:121). Die Basis dafür war ein sicheres Abräumspiel (60, 49). In der zweiten Hälfte brachte sie ihren Vorsprung sicher ins Ziel, wobei sich beide Spielerinnen noch je einen Satzpunkt erobern konnten (130:127, 131:133). Neben dem ersten Mannschaftspunkt sorgte Reinboth auch für einen komfortablen Vorsprung von 45 Kegel (544:499).

Das Duell Vreni Leffler gegen Mandy Hellmuth versprach deutlich mehr Spannung. Die Neue im Team des HKSV, im letzten Jahr noch für Meiningen startend, ist auf den Gräfinauer Bahnen nie zu unterschätzen. Doch auch in Hochform hätte sie Vreni Leffler nicht das Wasser reichen können. Die Wolfsbergerin dominierte das Match und stand frühzeitig als Siegerin fest. Über die Stationen 147:128, 159:141 und 141:120 befand sie sich auf Kurs 600. Besonders bemerkenswert waren die 72 Kegel im Abräumspiel des zweiten Durchgangs. Doch leider kam es anders als geplant. Nach dem 5. Wurf der letzten Serie musste Vreni Leffler ausgewechselt werden. Katrin Leihbecher konnte den Verlust des Satzes (129:142) nicht vermeiden, das Gesamtresultat aber auf hervorragende 576 Kegel (213 Abräumer) vollenden. Mandy Hellmuth erspielte gute 531 Zähler, büßte aber weitere 45 Kegel ein.

Nach zwei Paarungen führte der KSV 90 mit 2:0 MP und 1120:1030 Kegel.    

Nach der Einwechslung im letzten Heimspiel, bekam Anett Braun ihren ersten Einsatz über die volle Distanz. Die fehlende Spielpraxis und die daraus resultierende Nervosität waren nicht zu verheimlichen. Unter diesen Umständen lieferte sie mit 517 Kegel eine ordentliche Partie ab. Allerdings hatte sie in Sabine Smollich einen hartnäckigen Widerpart. Die Lauterbacherin war stets einen Tick besser und gewann alle vier Sätze (130:134, 119:130, 124:142, 144:148). Mit dem Ergebnis von 554 Kegel gelang ihr zudem eine Reduzierung des Rückstandes um 37 Holz.

Heike Reinhardt (568) bestätigte ihre gute Form und setzte erneut ein dickes Ausrufezeichen. Drei Bahnen (141:134, 152:129, 149:122) dominierte sie das Match gegen die keinesfalls enttäuschende Franziska Meiß (536). Nur den zweiten Satz musste sie an die Spielerin des HKSV abgeben (126:149). Beeindruckend war wiederum ihr Abräumspiel mit 208 Kegel. In Summe aller Ergebnisse blieb der Vorsprung der Wolfsbergerinnen fast gleich. Zwischenstand: 3:1 MP und 2205:2120 Kegel.  

Für die anwesenden Zuschauer und Fans hatte sich der Besuch des Spiels zu diesem Zeitpunkt bereits gelohnt, doch das Sahnehäubchen sollte noch folgen. Celine Zenker lieferte gegen Kathleen Kobel wiederum eine blitzsaubere Leistung ab. Der Verlust des ersten Satzes (140:145) hinterließ bei der gerade Achtzehnjährigen wenig Eindruck. Bereits im zweiten Durchgang stellte sie die Weichen auf Sieg. Während Kobel bei 111 Kegel mit sich haderte, hielt Zenker ihr hohes Niveau (147) und glich nach Satzpunkten aus. Auch im umkämpften dritten Satz, behielt Zenker kühlen Kopf und gewann 135:133. Im vierten Durchgang fiel die Entscheidung im Abräumspiel. Nach beiderseits guten Vollen gelangen Zenker nun die besseren Würfe. Mit 156:144 ging ein weiter Satzpunkt an Zenker, die ihr Duelle gegen Kobel (533) mit 3:1 SP gewann. Mit dem Ergebnis von 578 Kegel (0 Fehlwürfe) blieb die Wolfsbergerin nur 1 Holz unter dem aktuellen Bahnrekord der AK U23.

Auf Lauterbacher Seite setzte man mit Gabriele Muhl, die derzeit beste Spielerin des HKSV gegen Sarah Dressler. Das Duell hielt, was es von der Ansetzung her versprach. Beide Akteurinnen trieben sich gegenseitig zum jeweiligen Teambestwert. Jeder einzelne Satz war ein Augenschmaus. In den ersten beiden Durchgängen hatte Dressler die Nase vorn (148:137, 144:141). Die dritte Bahn ging an Muhl (140:135). Das Match war wieder offen, denn die Differenz in der Kegelwertung betrug nur 9 Holz (427:418). Im entscheidenden letzten Satz zeigte Dressler wohl ihre beste Leistung, die sie bis dahin auf den Gräfinauer Bahnen abgeliefert hat. 165 Kegel (103/62) waren zuviel für Muhl (143), die in die Vollen (107) gehörig Druck machte. So ging auch dieses Duell mit 3:1 SP und dem besseren Kegelergebnis an den KV 90 (592:561). Bleibt noch zu erwähnen, dass auch Dressler ohne Fehlwurf ihr Match beendete.

Auf diese neuerlich starke Teamleistung lässt sich auch in Gispersleben aufbauen. Sollte es den Wolfsbergerinnen möglich sein, auf der für sie nicht gerade einfachen Anlage, das vorhandene Leistungsvermögen abzurufen, ist ein weiterer Sieg im Kampf um den Klassenerhalt in Reichweite.  

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt MP HKSV Blau-Weiß Lauterbach MP
     Stefanie Reinboth 1      Annett Kobel 0
146 137 130 131 544 - 3 118 121 127 133 499 - 1
     Vreni Leffler / Katrin Leibecher 1      Mandy Hellmuth 0
147 159 141 129 576 - 3 128 141 120 142 531 - 1
     Anett Braun 0      Sabine Smollich 1
130 119 124 144 517 - 0 134 130 142 148 554 - 4
     Heike Reinhardt 1      Franziska Meiß 0
141 126 152 149 568 - 3 136 149 129 122 536 - 1
     Celine-Melissa Zenker 1      Kathleen Kobel 0
140 147 135 156 578 - 3 145 111 133 144 533 - 1
     Sarah Dressler 1      Gabriele Muhl 0
148 144 135 165 592 - 3 137 141 140 143 561 - 1
     3375 7      3214 1