6. Spieltag

TSV Motor Gispersleben - KSV 90 Gräfinau-Angstedt  5 : 3  (3125 : 3116)

An Spannung und Tragik war das Match in Gispersleben kaum zu überbieten. Das ein um das andere Mal schien die Partie für eines der beiden Teams entschieden, um abrupt wieder einen anderen Verlauf zu nehmen. Am Ende zogen die Wolfsbergerinnen den Kürzeren. Nach beiderseits drei gewonnen Duellen entschieden 10 Kegel über Sieg und Niederlage. Dies war bereits die zweite, äußerste knappe und vermeidbare Auswärtsniederlage bei einem unmittelbaren Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt.

Stefanie Reinboth, zuletzt wieder aufsteigende Form zeigend, duellierte sich mit Sandra Beckert. Dieser etwas gewagte Schachzug hätte durchaus von Erfolg gekrönt sein können, wenn Reinboth nicht die erste Bahn völlig misslungen wäre. Beckert kontrollierte den ersten Satz  (139:112) nach Belieben und verschaffte sich einen Vorteil von 27 Kegeln. Die nächsten beiden Durchgänge gingen an Reinboth (137:126, 126:122), die nun ihrerseits den MP vor Augen hatte. Auf der letzten Bahn zog Beckert noch einmal an und legte 140 Kegel vor. Dem konnte Reinboth nur 120 Zähler entgegensetzen. Bei 2:2 SP ging der erste Mannschaftspunkt aufgrund des besseren Resultats (527:495) an Gispersleben.

In der zweiten Auftaktpaarung zeigte Heike Reinhardt mit 533 erspielten Kegeln eine gute Leistung. Allerdings traf sie an diesem Tag auf eine bestens aufgelegte Katharina Haupt, die Reinhardt alles abverlangte und dem TSV den zweiten Mannschaftspunkt bescherte. Wie auch immer sich die Wolfsbergerin mühte, Haupt gelang fast immer einen Neuner zur rechten Zeit und machte die Bemühungen von Reinhardt zunichte. Nach zwei verlorenen Sätzen (144:137, 146:128) keimte lediglich im dritten Durchgang (129:141) noch einmal Hoffnung auf, die aber nach 97:83 Kegeln in die Vollen, wie der Schnee in der Mittagssonne schmolz. Am Ende ging auch der letzte Satz an Haupt (133:127), die mit 3:1 SP über Reinhardt triumphierte.

Nach zwei Matches lautete die ernüchternde Bilanz: 0:2 MP, bei 1028:1079 Kegeln.

Anett Braun traf auf Gisperslebens Teamleaderin, Claudia Weber. Ohne Not verschenkte Braun den ersten Satz (123:124). Auch im zweiten Durchgang dominierten Kampf und Krampf. Nach beiderseits verhaltenem Auftritt, endete dieser mit 123:123. Fortan lief es besser bei der Wolfsbergerin. Basierend auf zwei guten Abräumspielen holte sich Braun (534) die abschließenden Sätze (140:131, 148:120) und wies Weber (498) noch deutlich in die Schranken. 

Zurück an alter Wirkungsstätte, zeigte Vreni Leffler gegen Lisa Weise über weite Strecken zu viel Respekt. Nach ausgeglichenem Verlauf endete der erste Satz 131:131. In der zweiten Serie, durchweg arm an Höhepunkten, kämpfte sich Leffler zum Satzgewinn (125:119). Leider führte der SP nicht zur notwendigen Lockerheit. Weise zerrte nun ihrerseits an den Ketten und brachte den dritten Durchgang mit großem Vorsprung (145:118) auf ihre Seite. Mit 1,5:1,5 SP entwickelte sich nun ein Spiel um alles oder nichts, bei dem Leffler die besseren Nerven bewies. Mit 135:126 Kegel gingen Satz und Match an den KSV 90. Mit 509 Kegeln blieb Leffler aber 12 Zähler hinter Weise (521) zurück.

Mit 2:2 Mannschaftspunkten und 2071:2098 Kegel war das Spiel vor den abschließenden Paarungen wieder völlig offen. Mit dieser Konstellation gingen Celine Zenker und Sarah Dressler an den Start. Im Match gegen Silke Mattheus machte der Youngster sofort Nägel mit Köpfen. Mit 145:134 und 142:97 ließ sie der TSV-Spielerin keine Chance. Das Duell war entschieden und der Rückstand in der Kegelwertung in einen Vorsprung umgewandelt.

Das Duell zwischen Sarah Dressler und Katrin Schinzel war ausgeglichen. Beide Spielerinnen gewannen einen Satz (134:120, 134:141). Nach Kegeln lag Dressler nur 7 Zähler zurück. Im dritten Durchgang gelang Schinzel erneut ein Punktgewinn (144:123), die ihr eine 2:1 Satzführung einbrachte.

Im anderen Match zog Zenker unbeirrt ihre Kreise. Mit 155 Kegeln gewann sie auch den dritten Satzpunkt und peilte bei einem Zwischenresultat von 442 Kegel sogar die 600er Marke an.

Vor der abschließenden Bahn verfügten der KSV 90 bereits über drei MP aus den Einzelmatches und ein Plus von 41 Kegel. Nach dem bisherigen Spielverlauf deutete alles auf einen Sieg der Wolfsbergerinnen hin. Doch mache die Rechnung nie ohne den Wirt! Im Duell zwischen Schinzel und Dressler konnte keine der beiden Spielerinnen mehr entscheidende Akzente setzen. Die Wolfsbergerin gewann zwar den letzten Satz (120:117), musste aber den Mannschaftspunkt, wegen des schlechteren Kegelresultats, Katrin Schinzel überlassen.

Zwischen Zenker und Matthaeus bahnte sich indes ein Drama an. Urplötzlich kippte das Match. Während Matthaeus (498) nun alles gelang, wie Phönix aus der Asche auferstand, lief bei Zenker nichts mehr zusammen. Die Souveränität war ihr völlig abhanden gekommen. Unerwartet gab sie den letzten Satz und zudem noch 53 Kegel ab. Dies änderte aber nichts am Mannschaftspunktgewinn. Zenker spielte zudem mit 541 Kegel Teambestwert.

Nach einer tollen Aufholjagd konnte sich das Wolfsbergteam erneut nicht belohnen. Ähnlich wie in Dittelbrunn, fehlten nur wenige Kegel zum Sieg. Nichtsdestotrotz gibt es keinen Grund die Köpfe hängen zu lassen. Bereits in den nächsten Woche steht das Spiel in Helmrechts an, wo man sich auf ähnlich ungewohnten Bahnen erneut beweisen kann.

TSV Motor Gispersleben MP KSV 90 Gräfinau-Angstedt MP
     Sandra Beckert 1     Stefanie Reinboth 0
139 126 122 140 527 - 2 112 137 126 120 495 - 2
    Katharina Haupt 1      Heike Reinhardt 1
144 146 129 133 552 - 3 137 128 141 127 533 - 1
    Claudia Weber 0      Annett Braun 1
124 123 131 120 498 - 1,5 123 123 140 148 534 - 2,5
    Lisa Weise 0      Vreni Leffler 1
131 119 145 126 521 - 1,5 131 125 118 135 509 - 2,5
    Silke Matthaeus 0      Celine-Melissa Zenker 1
134 97 115 152 498 - 1 145 142 155 99 541 - 3
    Katrin Schinzel 1      Sarah Dressler 0
134 134 144 117 511 - 1 120 141 123 120 504 - 2
     3125 5      3116 3