10. Spieltag

SV Pöllwitz - KSV 90 Gräfinau-Angstedt  4 : 4  (3444 : 3292)

Einen fast sensationellen Anstrich hat das Unentschieden bei den Pöllwitzer „Mücken“ im vorgezogenen Match des 10. Spieltages. Vier Duellsiege ebneten den Weg für einen Punktgewinn, der so nicht zu erwarten war. Herausragend agierte wieder einmal Heike Reinhardt, die ihre derzeit bestechende Form mit sehr guten 588 Kegel erneut demonstrierte. Alles in den Schatten stellte jedoch die Pöllwitzerin Anna Müller. Die von ihr erspielten 652 Kegel (persönliche Bestleistung und Bahnrekord) untermauern ihre Ausnahmestellung im Team der Ostthüringerinnen.

Gleich zu Beginn des Matches konnten die Anwesenden die Galavorstellung von Anna Müller bestaunen. Wie ein Uhrwerk spulte sie vier erstklassige Wurfserien ab. Katrin Leihbecher (535) hielt nach ihren derzeitigen Möglichkeiten gut dagegen und stahl Müller zumindest bei den ersten Vollen (105:101) die Show. Danach zog die amtieren Deutsche Meisterin (U23) aber einsam ihre Kreise (163:147, 166:137, 158:130, 165:121) und ebnete ihrem Team den vorgezeichneten Weg zum Erfolg.

Einen ersten Dämpfer erhielten die Ambitionen der Pöllwitzer im zweiten Match. Corinna Thiem traf hier auf Carmen Schlupp. Nach gewonnenem ersten Satz (135:121), hatte Thiem im zweiten Durchgang deutlich das Nachsehen (132:151) und brachte sich damit unter Zugzwang. Die dritte Serie ging jedoch erneut an Thiem (139:128) die nun ihrerseits alle Vorteile auf ihrer Seite hatte. Mit einer 2:1 Satzführung im Rücken folgte jedoch ein kompletter Blackout in die Vollen (78) des letzten und entscheidenden Satzes. Mit der Bürde eines Rückstandes von 15 Kegel, zeigte Thiem nun plötzlich ihre Kämpferqualitäten. Das Abräumspiel (72) funktionierte nahezu perfekt, was ihr den Satz- (150:139), als auch den Mannschaftspunkt einbrachte. In der Kegelwertung hatte Corinna Thiem ebenfalls die Nase vorn (556:539).

Im Mittelblock trafen Ivette Sporer und Heike Reinhardt, sowie Friedericke Pfeffer und Celine Zenker aufeinander. Beide Duelle standen bis zum Schluss auf Messers Schneide und wurden bei Satzgleichstand über die Kegelzahl entschieden.

Reinhardt hatte einen gelungenen Auftakt und ging gegen Sporer nach dem ersten Satz (153:141) in Führug. Trotz 146 Kegel im folgenden Durchgang, blieb der zweite SP bei der Pöllwitzerin, die mit 150 Kegel entscheidend dagegenhielt. Maßgebend für den Ausgang des Duells war die dritte Bahn. In einem furiosen Endspurt und dem Glück des Tüchtigen, gelang Reinhardt mit dem letzten Wurf ein Achter ins volle Bild, womit sie ihrer Kontrahentin mit einem Zähler das Nachseen gab (147:146). Im abschließenden Satz (142:145) war es dann Ivette Sporer, die die Akzente setzte, den Rückstand in der Kegelwertung aber nicht mehr aufholen konnte. Letztlich entschieden bei 588:582 Kegel, sechs Zähler zugunsten der Gräfinauer Spielführerin.

Einen ähnlichen Verlauf nahm auch das vierte Duell zwischen Pfeffer und Zenker. Nach je einem gewonnen Satz (127:135, 146:144), trennten lediglich 6 Kegel beide Kontrahentinnen. Im dritten Durchgang zog Pfeffer an Zenker vorbei (151:138) und schien das Duelle für sich entscheiden zu können. Gräfinaus Youngster zeigte sich davon unbeeindruckt und zog mit 136:151 nach Punkten gleich und in der Zahl der erspielten Kegel vorbei. Bei 2:2 SP ging auch dieses direkte Duell aufgrund des höheren Resultats (560:568) an Gräfinau.

Der KSV 90 lag völlig überraschend mit 3:1 MP in Front. Eine Sensation lag in der Luft. Dazu musste entweder Annett Müller oder Sarah Dressler ihr Match gewinnen. Müller gelang dies nicht. Zu überlegen war Langhammer, als dass die Wolfsbergerin ihr hätte gefährlich werden können. Alle Sätze gingen, teils sehr deutlich, an die Pöllwitzerin (153:130, 145:113, 149:140, 134:113). Damit lag es nun an Sarah Dressler, die es mit Pia Köhler aufnehmen musste. Mit 155:132 setzte Dressler sofort ein Achtungszeichen. Im zweiten Satz blieb sie jedoch unter ihren Möglichkeiten und gab diesen 122:134 ab. Die folgenden Bahnen waren hart umkämpft. Keine Spielerin konnte sich entscheidend absetzen, sodass die Entscheidung erst mit den letzten Würfen fiel. Aus Sicht des KSV 90 hatte Sarah Dressler (549) das bessere Ende für sich. Beide Sätze endeten zugunsten der Wolfsbergerin (135:129, 137:135), die das Match gegen Köhler (530) mit 3:1 SP gewann. Damit ging der vierte Mannschaftspunkt auf das Konto des KSV 90 Gräfinau-Angstedt. Die Punkteteilung war perfekt!

Angesichts des nicht für möglich gehaltenen Remise, hielt sich die Enttäuschung über das hohe Defizit in der Kegelwertung (3444:3292) in Grenzen. Nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge, war der Punkt gegen Pöllwitz wie Balsam auf die geschundene Keglerseele. Im folgenden Heimspiel gegen Bayreuth gilt es diesen Schwung zu nutzen und an die exzellenten Auftritte im „Ilmtal“ anzuknüpfen. Resultate im Bereich von 3300 Kegeln müssen der Anspruch auf eigener Anlage sein, um nicht wieder in den Strudel der Abstiegszone zu geraten.

  

 

SV Pöllwitz MP KSV 90 Gräfinau-Angstedt MP
     Anna Müller 1      Katrin Leihbecher 0
163 166 158 165 652 - 4 147 137 130 121 535 - 0
     Carmen Schlupp 0      Corinna Thiem 1
121 151 128 139 539 - 1 135 132 139 150 556 - 3
    Ivette Sporer 0      Heike Reinhardt 1
141 150 146 145 582 - 2 153 146 147 142 588 - 2
    Frederike Pfeffer 0      Celine Zenker 1
127 146 151 136 560 - 2 135 144 136 151 568 - 2
    Diana Langhammer 1      Annett Müller 0
153 145 149 134 581 - 4 130 113 140 113 496 - 0
    Pia Köhler 0      Sarah Dressler 1
132 134 129 135 530 - 1 155 122 135 137 549 - 3
     3444 4      3292 4