6. Spieltag

 

 KSV Borussia 55 Welzow - KSV 90 Gräfinau-Angstedt  2449 : 2403

 

Mit einer Niederlage, aber ohne das befürchtete Fiasko, kehrte das Gräfinauer Team aus dem brandenburgischen Welzow zurück. Die nicht als rekordverdächtig bekannte Kegelanlage machte es allen Aktiven gleichermaßen schwer. Der fromme Wunsch „Gut Holz und alle Neune“ blieb nahezu ungehört. Einzig Heike Reinhardt brachte das seltene Kunststück eines Neuner-Wurfes fertig. Trotz des schlechten Kegelfalls ist die Welzower Kegelbahn eine durchaus faire Anlage, ohne größere Tücken.

Angesichts der Mannschaftsergebnisse könnte man meinen, dass die Welzower Gastgeschenke verteilt und die Gräfinauer diese dankend abgelehnt hätten. Dem war aber nicht so. Das Team aus Brandenburg spielte Saison-Heimbestleistung. Jedes einzelne Holz war hart erkämpft. Geschenkt bekam man von den Bahnen nichts. Letztendlich war der Sieg der Welzower vollauf verdient. Konnte das Wolfsbergteam in die Vollen noch ein kleines Plus erzielen (1646:1636), zeigten die Brandenburgerinnen im Abräumspiel ihre ganze Routine. Kaum ein schlechtes Anspiel wurde „zerschossen“, machbare Kegelbilder zumeist souverän abgeräumt. Hier verschafften sich die Welzower ein klares Übergewicht (813:757), das letztendlich zu der Niederlage des KSV 90 führte.

Erneut musste die Mannschaft umgestellt werden. Katrin Lüdtke stand noch immer nicht zur Verfügung, Stefanie Reinboth musste sich wieder ihren Abschlussprüfungen widmen und Svenja Brand sagte wegen eines Praktikums kurzfristig ab. Annett Müller und Julia Scheit begannen für Gräfinau die Partie. Während Julia sehr solide mit 197 Holz begann, deutete sich bei Annett ein kleines Drama an. Sie fand keinerlei Einstellung zur Bahn und haderte zudem mit dem frustrierenden Kegelfall. Die fehlende Wettkampfpraxis war ihr deutlich anzumerken. Bei mageren 169 Punkten (128/41) blieb die Anzeige stehen. Jedes andere Spiel wäre damit entschieden gewesen, doch wie bereits erwähnt, auch die Einheimischen verzweifeln derzeit selbst an ihren Bahnen.

So konnte die KSV-Damen von Glück reden, dass Bärbel Petschick für die Borussia auch nur 179 Holz erzielte und sich der Rückstand in Grenzen hielt. Nach dem Bahnenwechsel zeigte sich Annett Müller vom ersten Schock erholt. Gleichmäßig gutes Spiel bescherten ihr 215 Holz und ein Gesamtergebnis von 384. Damit war sie noch einmal mit einem „blauen Auge“ davongekommen, zumal sie der Welzowerin Petschik (376) noch 8 Zähler abnehmen konnte. Julia Scheit beendete ihr Spiel mit 389 Kegeln und musste ihrer Kontrahentin Dorothea Quander (433 - 217/216) 44 Punkte überlassen. 

Der Rückstand der 90er betrug 36 Holz – eigentlich nicht viel, doch in Welzow schon eine kleine Welt. Anett Boßecker und Anne Reinhardt starteten im Mittelblock gegen Ramona Streblow und Mareen Lehmann. Beide begannen gut, doch mit ihren Ergebnissen (Boßecker 206 und Reinhardt 194) konnten sie keinen Boden gutmachen. Im Gegenteil, Streblow (229) und Lehmann (200) bauten die Welzower Führung weiter aus. Nach dem Bahnenwechsel konnten sich die Gräfinauer steigern und die Ergebnisse ihrer Kontrahentinnen weitestgehend egalisieren. Anette Boßecker (423) gab 6 Zähler an Streblow (429) ab. Anne Reinhardt und Mareen Lehmann landeten ex aequo bei 393 Kegeln.

Der Vorsprung der Brandenburgerinnen hatte sich auf 42 Holz erhöht. Beate Grützmann (200) und Heike Reinhardt (203) starteten solide und konnten gegen Angela Weber (203) und Heike Roick (189) den Rückstand auf 31 Punkte verkürzen. Nach den abschließenden Vollen verringerte sich die Differenz gar unter 20 Zähler, doch ein sehenswertes Abräumspiel der Gastgeberinnen ließ alle Träume wieder platzen. Weber (423) und Roick (395) stellten gegen      H. Reinhardt (411) und Grützmann (403) den alten Abstand wieder her und sicherten den alles in allem verdienten Sieg des Borussia-Teams aus Welzow.  

Die Mannschaft des KSV 90 hat sich in dieser Zusammensetzung gut aus der Affäre gezogen. Diskussionen über die Möglichkeit eines Sieges erübrigen sich. Alles Hätte, Wenn und Aber nützen nichts, angesichts der personellen Situation. Die ständig wechselnde Aufstellung ist keinesfalls förderlich, aber derzeit nicht zu vermeiden.