5. Spieltag

 

 KSV 90 Gräfinau-Angstedt – SSV 91 Brand-Erbisdorf  2602 : 2597

 

Es ist geschafft! In einem gutklassigen Spiel, das jederzeit auf Augenhöhe geführt wurde,  rettete das KSV-Team einen Vorsprung von 5 Kegeln ins Ziel und gewann mit einem Resultat von 2602:2597. Damit erkämpften sich die 90er ausgerechnet gegen den haushohen Favoriten SSV 91 Brand-Erbisdorf ihre ersten Punkte in der 2. Bundesliga. Ausschlaggebend für den Erfolg war nicht die geschlossenere Mannschaftsleistung, die zeigten die Gäste, sondern das Mehr an Spitzenresultaten. Vier Spielerinnen gelang es, ihr derzeitiges Leistungspotential abzurufen und die Weichen auf Sieg zu stellen.

Für den KSV 90 begannen Annett Müller und Julia Scheit. Annett hatte in Sangerhausen ihr erstes Bundesligaspiel bestritten und die „Feuertaufe“ mit Bravour bestanden. Ausgerechnet sie bekam es mit Ines Schuster (Bild), der derzeit besten Branderin zu tun. Unbekümmert ging Annett die Aufgabe an und erspielte tolle 167 Volle. Insgesamt erreichte sie auf der Anfangsbahn 229 Zähler und hatte damit Ines Schuster (209) vorerst im Griff. Das Duell zwischen Julia Scheit und Antje Lippmann begann relativ ausgeglichen. Den von Julia erspielten 140 Kegel in die Vollen, setze Lippmann 149 entgegen. Im weiteren Verlauf offenbarten beide jedoch Defizite im Abräumspiel, so dass Julia den Rückstand auf ihre Kontrahentin verkürzen konnte (Scheit 192 – Lippmann 193).

Veränderte Vorzeichen nach dem Bahnenwechsel. Die sichtlich unzufriedenen Spielerinnen des SSV 91 drehten nun gewaltig auf. Ines Schuster erzielte tolle 245 (159/86) Holz und distanzierte die weiterhin auf gutem Niveau agierende Annett Müller (209) um 36 Zähler. Auch Lippmann zeigte tollen Kegelsport. 156 Vollen ließ sie 69 Abräumer folgen. Diesem Ergebnis konnte Julia Scheit leider nichts Adäquates entgegensetzen. Mit den erspielten 203 (142/62) Kegeln konnte sie den Rückstand jedoch in Grenzen halten.

Insgesamt bedeuteten die Ergebnisse von Müller (438) und Scheit (395), gegenüber den Resultaten von Schuster (454) und Lippmann (418) eine Differenz von 39 Kegeln zugunsten des Teams aus dem Osterzgebirge.

Kein Grund die Köpfe hängen zulassen. Anett Boßecker, in den Heimspielen sichtlich selbstbewusster agierend, startete furios. 235 Kegel (154/81) bescherten ihr ein Plus von 14 Holz gegenüber ihrer Kontrahentin Uta Baumgart (221). Anders der Verlauf im zweiten Duell. Ohne die notwendige Lockerheit zu gewinnen, lag Stefanie Reinboth nach den Vollen (134) mit 22 Zählern zurück. Auch die Abräumer begannen schlecht. Nach 10 Wurf standen erst 18 Punkte zu buche. Danach stabilisierte sich ihr Spiel. Mit den erreichten 203 (134/70) Kegeln konnte sie einen Rückstand auf ihre Gegnerin Marlis Lützner (210) nicht vermeiden, jedoch Ärgeres verhindern. Nach dem Bahnenwechsel brannten beide KSV-Damen ein kleines keglerisches Feuerwerk ab. Anett Boßecker hielt ihr hohes Niveau. Mit weiteren 237 (147/90) Holz sorgte sie für den Tagesbestwert von hervorragenden 472 Kegeln. Ihre Gegnerin U. Baumgart hatte nach 58 Wurf verletzungsbedingt durch Rica Ulbricht ersetzt werden müssen. Gemeinsam erreichte das Duo 424 Kegel. Auch Stefanie Reinboth hatte inzwischen die richtige Einstellung gefunden. Im zweiten Durchgang ließ sie sehenswerte 241 (160/81) Kegel folgen und erkämpfte sehr gute 445 Holz für das Gräfinauer Team. Ihre Kontrahentin konnte trotz aller Bemühungen nicht ganz mithalten. Trotz guter 439 Kegel mussten die Spielerin vom SSV 91 noch 6 Zähler abgeben. Vor dem abschließenden Durchgang lagen die Wolfsbergerinnen mit 15 Kegeln vorn.

Was nun folgte, war an Dramatik kaum zu überbieten. An der Seite von Heike Reinhardt spielte diesmal Svenja Brandt. Ihre bisher gezeigten Leistungen sollten dem Schlusspaar mehr Stabilität verleihen. Auf der ungewohnten Position tat sie sich  jedoch überaus schwer. 208 (146/62) Kegel  hielten Svenja im Spiel, da ihre Gegnerin Katrin Heutehaus (211) ebenfalls „keine Bäume ausriss“. Ähnliches Bild bei der Paarung Heike Reinhardt (207) und Maike Weinhold (205). Alle vier Spielerinnen lagen fast gleichauf, sodass lediglich ein Zähler den Einheimischen verloren ging. Nach dem Bahnenwechsel ein Aufbäumen der Damen vom SSV 91. Binnen weniger Würfe war der Rückstand aufgeholt. Und sie machten weiter Druck. Wurf für Wurf verschafften sie sich einen kleinen Vorsprung. S. Brandt und H. Reinhardt kämpften verbissen, um Anschluss zu halten. Vor Beginn der Abräumer lagen die Gräfinauer Damen wieder mit 9 Kegeln vorn. Die Branderinnen kegelten auf hohem Niveau weiter, während Svenja trotz gutem Spiels am Fallergebnis und den Anspielen schier verzweifelte. Die erzielten 198 (139/59) Kegel brachten ihr ein Gesamtresultat von 406 Zählern. Damit gab sie an Heutehaus (438) 32 Punkte ab. 

Dem Druck jederzeit gewachsen, lief Heike Reinhardt zu großer Form auf. Auf jeden guten Wurf von Maike Weinhold fand sie ein wirkungsvolles Mittel. Mit hervorragenden 239 (160/79) Kegeln auf der zweiten Bahn, holte sie sich 20 Holz von ihrer Konkurrentin zurück. Das Duell zwischen Reinhardt und Weinhold endete 446:424. Dies reichte, um das Spiel mit winzigen 5 Holz Vorsprung zu gewinnen.

Mit dem Resultat von 2602 Kegeln hat das Team erstmals seine Zweitligatauglichkeit unter Beweis gestellt. Der Bock ist umgestoßen. Auch wenn das Team weiter mit personellen Problemen ringen muss, sollten Sieg und Punkte genügend Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben verleihen.