4. Spieltag

 

VfB 1906 Sangerhausen – KSV 90 Gräfinau-Angstedt   2629:2502

 

Der Ausflug in die Goldene Aue zum ebenfalls punktlosen VfB 1906 Sangerhausen war leider nicht so golden wie erhofft. Die 90er kehrten mit einer deutlichen 2629:2502 Niederlage aus dem benachbarten Sachsen-Anhalt zurück. Von Anbeginn hatte man den Einheimischen kaum etwas Gleichwertiges entgegen zu setzen, so dass die Zähler verdient in Sangerhausen blieben. Der erhoffte „Hauruck-Effekt“ durch den Einsatz von Stefanie Reinboth blieb leider aus. 

Auf der verkorksten Anreise, mit Pleiten, Pech und Pannen, ereilte die Mannschaft noch eine Hiobsbotschaft: Svenja Brandt fällt aus! Die Rückreise aus dem Urlaub hatte sich verzögert, so dass eine pünktliche Ankunft nicht mehr möglich war. Trotzdem hatte man noch Hoffnung und plante sie für den Schlussdurchgang ein. Dafür rückte Beate Grützmann nach vorn und bildete mit Anne Reinhardt das Startpaar. Beate begann mit 197 Kegeln (143/54) und kam gegen ihre Kontrahentin Birgit Klein (236) schnell mit 39 Kegeln ins Hintertreffen. Ähnlicher Verlauf bei Anne Reinhardt. 189 Kegel (136/53) bedeuteten auch für sie einen Rückstand von 24 Zählern auf Claudia Beyer, die es auf 213 Punkte brachte. Im weiteren Verlauf war sie ihrer Kontrahentin ebenbürtig und konnte den Rückstand leicht verkürzen. Am Ende erspielte sich A. Reinhardt 407 Kegel. B. Grützmann fand auch nach dem Bahnwechsel nicht zu ihrem Spiel. 188 Kegel im zweiten Durchgang ergaben ein Gesamtresultat von unbefriedigenden 385 Zählern. Besser machte es Birgit Klein (Sangerhausen). Mit dem Tagesbestwert von 458 Holz sorgte sie bereits frühzeitig für eine Vorentscheidung. Ihre Teamkameradin C. Beyer komplettierte den guten Start mit 425 Kegeln. Die Gräfinauer Damen lagen mit 91 Holz zurück.

Stefanie Reinboths erstes Spiel in der zweiten Bundesliga rückte näher. Nach erfolgreichen schriftlichen Prüfungen hat sie für ein paar Tage die Bücher in die Ecke gelegt, in der laufenden Woche erstmals wieder trainiert und sich kurzfristig für einen Einsatz entschlossen. Trotz gedämpfter Erwartungen erhoffte man sich von ihrer Teilnahme einen Motivationsschub für das ganze Team. Auch wenn noch nicht alles klappen wollte, lieferte sie doch eine tolle Vorstellung ab. Zwei gleichmäßig gute Durchgänge (225/224) bescherten ihr den Mannschaftsbestwert von 449 Kegeln. An ihrer Seite erreichte Anett Boßecker gute 419 Kegel. Damit konnte sie zwar nicht an das hervorragende Resultat aus dem Spiel gegen Kempten anknüpfen, zeigte aber in die Vollen (295) wieder mehr Stabilität. Die Spielerinnen aus Sangerhausen gaben zwar im zweiten Drittel einige Zähler ab, ohne jedoch ernsthaft um den Sieg bangen zu müssen. Margrit Schöpp erreichte 416 Kegel, während sich Kristin Wöstehoff sehr gute 439 Zähler erspielte.

Noch immer war Svenja Brandt nicht eingetroffen. In Anbetracht des Rückstandes von 78 Kegeln und der namhaften Konkurrenz auf Sangerhäuser Seite, entschied sich das KSV-Team zum Einsatz von Annett Müller. Zuletzt vor mehr als 12 Jahren für Gräfinaus Frauenteam aktiv, hat sie seit diesem Sommer wieder Spaß am Kegeln gefunden. Nach ein paar Trainingseinheiten und einem Spiel in der zweiten Mannschaft, absolvierte sie ihr Comeback ausgerechnet in der zweiten Bundesliga. Auch wenn man ihr die fehlende Routine anmerkte, Nerven zeigte sie nicht. Dank eines super Spiels in die Vollen (295) erreichte sie 412 Holz und ärgerte sich im Anschluss noch über den ein oder anderen „Gurkenwurf“. Mit der gezeigten Leistung ist sie definitiv eine Alternative für die folgenden Punktspiele. Mannschaftsführerin Heike Reinhardt fand gut ins Spiel. 153 Volle ließen hoffen, zumal die Konkurrenz kleinere Schwächen zeigte. Mit mäßigen 54 Kegeln im Abräumen wurde die Chance zur Resultatsverbesserung jedoch vertan. Eine deutliche Steigerung im zweiten Durchgang (142/81) brachten ihr dennoch ein gutes Gesamtergebnis von 430 Kegeln.

 Auch die Spielerinnen des VfB 1906 konnten sich nach einem mittelmäßigen Beginn enorm steigern. Carla Keßler-Regel ließ im zweiten Durchgang super 247 Kegel  purzeln. Die insgesamt erzielten 455 Kegel und die 436 Zähler ihrer Mitspielerin Andrea Predatsch besiegelten die hohe Niederlage des Wolfsberg-Teams.

Im Vergleich zum Vorjahr spielt die Mannschaft keinesfalls schlechter, doch die Konkurrenz ist einfach eine Klasse besser. Zum Vergleich: In den ersten beiden Auswärtsspielen 2010 erreichte man Resultate von 2392 und 2455. In den zwei Heimspielen standen 2566 und 2490 Kegel zu buche. Der Unterschied: Mit diesen Ergebnissen konnte man im letzten Jahr 2 Spiele gewinnen. Die größten Defizite zeigen sich im Abräumspiel. Hier werden entscheidende Punkte abgegeben, die letztendlich zu den hohen Niederlagen führen.

Will das Team in den nächsten Begegnungen in die Nähe der Punkte kommen, müssen mehr als ein oder zwei Spielerinnen ihr Leistungspotenzial abrufen. Siege werden in dieser Liga fast ausnahmslos weit jenseits der 2600-Kegel-Marke vergeben.