2. Spieltag

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt – MSV Bautzen 04   2534:2554

 

Spiele werden im Abräumen gewonnen! Diese viel zitierte Weißheit hat sich im ersten Heimspiel des KSV 90 Gräfinau-Angstedt wieder einmal bewahrheitet. Am Ende eines spannenden, fast dramatischen Spiels hatten die Bautzenerinnen das bessere Ende für sich und das Team um Heike Reinhardt stand erneut mit leeren Händen da. Doch der Reihe nach.

Der KSV 90 trat mit der gleichen Aufstellung wie in Dresden an. Katrin Lüdtke und Anne Reinhardt bildeten den Anfangsblock und begannen wiederum stark beim Spiel in die Vollen. Katrin erzielte dabei ausgezeichnete 163 Kegel. Doch mit Beginn der Abräumer zeigten beide Nerven. Komplizierte Anspiele und Fehlwürfe machten den ganzen Vorsprung zunichte. Nach dem Bahnwechsel kam wieder mehr Stabilität ins Spiel. Beide erreichten 150 Kegel in die Vollen, räumten sicherer ab und erspielten noch respektable Resultate. Mit ihren Ergebnissen bescherten Katrin (425) und Anne (412)  den „90-ern“ einen Vorsprung von 25 Kegeln. Geschuldet war diese Tatsache dem bis dahin enttäuschenden Auftritt der hoch dotierten Spielerinnen des MTV. Kersti Friese erspielte für sie undiskutable 382 Kegel, während Nadine Langer die Erwartungen ihres Anhangs mit 430 Kegeln noch erfüllte.

Im zweiten Durchgang duellierten sich Anett Boßecker und Svenja Brandt mit den Gästespielerinnen Manuela Schulze und Sophia Helfer. Im letzten Jahr war der Mittelblock Garant für viele Siege, doch mit dem Fehlen von Stefanie Reinboth scheinen Selbstbewusstsein und Lockerheit bei Anett etwas geschwunden zu sein. Während sich Svenja gut in ihre Rolle gefunden hat, konnte Anett ihr Leistungspotenzial auch gegen Bautzen nicht abrufen. Nach einer guten Anfangsbahn mit 219 Kegeln schlichen sich wieder zu viele Fehler ein, so dass sie mit einem Gesamtergebnis von 412 erneut nicht zufrieden sein konnte. Etwas anders der Spielverlauf bei Svenja. Nach einem holprigen Start mit 201 Kegeln, bedingt durch schlechte Anspiele beim Abräumen, steigerte sie sich zusehends. Mit einer sehenswerten zweiten Bahn (227), brachte sie noch 428 Kegel in die Wertung. Besser machten es die Kontrahentinnen vom MSV. Dank ausgeglichenem Spiel verkürzten Schulze (425) und Helfer (439) den Rückstand des Oberlausitzer Teams auf nur noch einen Kegel.

Spannung war angesagt doch die Vorzeichen standen schlecht. Mit Christin Kleinstück (U 23-Mannschaftsweltmeisterin) und Peggy Riedel (früher 1. BL beim Dresdner SV 1910) schickte Bautzen seine beiden Topspielerinnen auf die Bahnen. Doch Beate Grützmann und Heike Reinhardt hielten das Spiel bis kurz vor Schluss offen und ließen die zahlreichen Gräfinauer Fans vom ersten Überraschungscoup in Liga 2 träumen. Zwei Dinge waren dafür ausschlaggebend: Zum einen tat sich Christin Kleinstück überaus schwer und fand keine Einstellung zur Gräfinauer Bahn, zum anderen schwang sich Heike Reinhardt zu einer sehenswerten spielerischen und kämpferischen Leistung auf, die leider am Ende nicht belohnt wurde. Während Heike (452), wie auch Beate (405) kurz vor Ende durch ein schlechtes Anspiel die Chance zum Sieg vergaben, zogen die Bautzenerinnen mit Glück und Geschick davon. Jeweils eine 8 als Anspiel bescherten beiden den nötigen Vorsprung, den sie clever bis zum Ende verteidigten. Peggy Riedels Ergebnis von 467 Kegeln war zugleich Tagesbestwert. Christin Kleinstück erreichte 411 Kegel. Nun zurück zur alten Keglerweisheit: 14 Kegel mehr in die Vollen reichen nicht, wenn man 34 weniger abräumt.

Trotz dieser Niederlage hat das Spiel gezeigt, dass man auch in dieser Liga mithalten und durchaus auch als Sieger die Bahnen verlassen kann. Es war ein spannendes, wenn auch kein hochklassiges Spiel, das durchaus Steigerungspotential erkennen ließ.