3. Spieltag

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt – 1. SKC 63 Kempten   2471:2571

 

Im zweiten Heimspiel bezog das Gräfinauer Team eine klare 2471:2571 Niederlage. Bis zur Hälfte der Begegnung hatte man nicht den Hauch einer Chance. Die Mehrheit des wiederum zahlreich erschienenen Publikums hatte sich einen spannenden Spielverlauf erhofft. Zu sehen bekam es einen wie entfesselt beginnenden SKC Kempten, der das einheimische Team bis zur Halbzeit förmlich deklassierte. Nach 300 Wurf war Gräfinau mit 165 Zählern im Rückstand (1189:1354). Kempten lag zwischenzeitlich auf Bahnrekordkurs. 

Der KSV 90 begann mit veränderter Aufstellung. Anstatt der verhinderten Katrin Lüdtke und Anne Reinhardt bildeten Julia Scheit und Kathleen Risch das Anfangsduo. Für beide war es nach einer sehr kurzen Vorbereitungsphase das erste Saisonspiel. Die Anspannung war augenscheinlich. Beide begannen sehr nervös und haderten mit ihrem Spiel in die Vollen. Beim Abräumen, zumindest bei K. Risch, das gleiche Bild: Zu viele Anspiele auf die Mitte. Letztendlich standen Werte von 188 (Risch) und 208 (Scheit) Kegeln zu buche. Anders ihre Kontrahentinnen aus Kempten. Diese zeigten keinerlei Schwächen und beherrschten die Bahnen nach belieben. Die Ergebnisse von Manuela Thuy (238) und Christine Friedlein (220) sorgten für einen Rückstand von 62 Kegeln. Es konnte also nur besser werden. Doch die nötige Lockerheit sollte sich weder bei Julia noch bei Kathleen einstellen. Beide schienen wie gelähmt vom Spiel der Kemptenerinnen und deren lautstarkem Anhang, denn anders kann man sich die Ergebnisse von 176 und 184 Kegeln nicht erklären. Lange Gesichter, nicht nur bei K. Risch (364) und J. Scheit (392), ob ihrer Ergebnisse. Fazit: Zu wenig für diese Liga, doch beide haben mehrfach bewiesen, dass sie es viel besser können. Auch wenn den Kemptenerinnen nun nicht mehr alles gelang, sorgten Thuy (439) und Friedlein (440) mit respektablen Werten für eine Vorentscheidung im Spiel. Der Rückstand des KSV-Sechsers wuchs auf 123 Kegel an. Wann hat es das zuletzt in einem Heimspiel gegeben?

Schadensbegrenzung war angesagt. Mit dieser Aufgabe gingen Svenja Brandt und Anett Boßecker ins Spiel. Während Anett (233) die Lockerheit der letzten Saison langsam wieder zurück zu gewinnen scheint, taten sich überraschend bei Svenja Schwächen auf. Fehlende Gassensicherheit sorgte für „magere“ 200 Kegel. Nicht genug für ihre eigenen Ansprüche. Die Kemptenerinnen Heidemarie Reich (219) und Monika Höß (256) knüpften dagegen nahtlos an das hohe Niveau ihrer Mannschaftskameradinnen an und brachten ihr Team mit 165 Kegeln in Front. Nach dem Bahnenwechsel entwickelte sich zum Glück ein erfreulicheres Spiel für die Gastgeberinnen. So wie die Kemptenerinnen nachließen, steigerte sich Svenja Brand. 238 Kegel auf der zweiten Bahn sorgten für ein Gesamtergebnis von 438 Kegeln und zufriedenere Mienen. Noch besser machte es Anett Boßecker. Nach ausgezeichnetem Start ließ sie gute 222 Kegel folgen und sorgte mit 455 für den Bestwert des KSV-Teams. Ihre Gegnerinnen Reich (409) und Höß (465) gaben von dem zwischenzeitlichen Vorsprung wieder 61 Kegel  ab, lagen jedoch immer noch weit in Front.

Die Messen waren gelesen. Im abschließenden Durchgang ging es nur noch um ansprechende Einzelergebnisse, um Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben zu tanken. Doch im Angesicht des bereits entschiedenen Spiels wollte auf beiden Seiten nichts Spektakuläres mehr gelingen. Beate Grützmann, seit längerer Zeit durch eine Verletzung gehandicapt, begann mit schwachen 183, steigerte sich durch einen besseren zweiten Durchgang noch auf 393 Kegel. Auch Heike Reinhardt startete verhalten (203), zeigte jedoch nach dem Bahnwechsel ihr wahres Leistungsvermögen und brachte 429 Kegel in die Wertung.

Angesichts der geringen Gegenwehr ihrer Kontrahentinnen, nahmen die Kemptenerinnen Silvia Keßler (411) und Tina Bühler (407) mit eher durchschnittlichen Ergebnissen Sieg und Punkte mit ins heimatliche Allgäu.