SKC Kleeblatt Berlin  -  KSV 90 Gräfinau-Angstedt  2737 : 2515

 

Motiviert durch den Sieg im Heimspiel gegen Bavaria Karlstadt, wollte man sich in Berlin mit einer ansprechenden Leistung aus der 2. Bundesliga verabschieden. Insgeheim hoffte man sogar auf eine kleine Überraschung, waren doch bei beiden Mannshaften die Entscheidungen gefallen. Doch unter der Woche gingen bei Mannschaftsführerin Heike Reinhardt reihenweise die Krankmeldungen ein, so dass man letztendlich froh sein konnte, ein spielfähiges Team in die Bundeshauptstadt entsenden zu können. Ohne weitere Hiobsbotschaften machte sich der kleine Tross bei frühlingshaftem Wetter und fast sommerlichen Temperaturen auf seine vorerst letzte Reise in der 2. Bundesliga.

 

Beim Blick auf die Anzeigetafel wurde schnell deutlich, dass die Berlinerinnen nicht gewillt waren, Gastgeschenke zu verteilen. Die Kleeblätter spielten in Bestbesetzung. So kam es wie es kommen musste. Die Berlinerinnen zogen einsam ihre Kreise, spielten teils in einer anderen Liga und demonstrierten eine mannschaftliche Geschlossenheit auf hohem Niveau. Mit den erreichten 2737 Kegeln spielten sie zudem eine neue Heimbestleistung und fügten den Wolfsbergerinnen die höchste Saisonniederlage zu.

Für Gräfinau begannen Annett Müller und Kathleen Risch. Beide konnten sich nur schwer auf die Gegebenheiten einstellen und liefen von Beginn an einem Rückstand hinterher. Insbesondere beim Abräumspiel wurden Schwächen deutlich. Mangelnde Konzentration machte vor allem bei Annett Müller alle guten Vorsätze schnell wieder zunichte. Angesichts ihrer zuletzt gezeigten Leistungen sind die erspielten 405 Kegel nur bedingt zufrieden stellend. An ihrer Seite spielte Kathleen Risch eine sehr ausgeglichene Partie und verbuchte mit 438 Kegeln ein respektables Ergebnis. Die Berlinerinnen Katja Wergin und Beate Weiß demonstrierten Kegelsport auf höchstem Niveau. Besonders Wergin brillierte mit fehlwurffreien 180 Abräumern und setzte mit 489 Kegeln die Messlatte für ihre Mitspielerinnen enorm hoch. Auch Beate Weiß stand dem nicht viel nach. Mit den erzielten 452 Kegeln brachte sie ihr Team deutlich nach vorn. Der Rückstand für die Wolfsbergerinnen nach dem ersten Durchgang betrug bereits 98 Zähler.

Im Mittelblock starteten Katrin Leihbecher und Julia Scheit. Auch sie standen gegen ihre Konkurrentinnen mehr oder weniger auf verlorenem Posten. Einzig Katrin Leihbecher konnte mit der Berlinerin Steffi Tränkler (438) mithalten. Trotz hoher Fehlwurfquote erspielte sie 441 Holz und bestätigte damit ihre schon wieder sehr beachtliche Stabilität nach mehrjähriger Zwangspause. Julia Scheit merkte man deutlich die fehlende Spiel- und Wettkampfpraxis an. So offenbarte sie auf den nicht leicht zu spielenden Bahnen im Köpenicker Kegelsportzentrum doch zu viele Unzulänglichkeiten, um auf Bundesliga-Niveau mithalten zu können. Ihre Gegenspielerin Mandy Liss (460) hatte wenig Probleme, den Vorsprung der Berlinerinnen auf 166 Holz auszubauen.

Für die Schlusspaarung ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Doch angesichts des bisherigen Spielverlaufs sollte auch das ein schweres Unterfangen werden. Peggy Zenker (460) und Gabriele Wergin (438) taten es ihren Teamkameradinnen gleich und sorgten mit ihren Resultaten für eine neue Heimbestleistung. Beeindruckend waren besonders die Abräumleistungen. Keine der Hauptstädterinnen erzielte in dieser Disziplin weniger als 152 Kegel. Zudem zeigten sie eine enorme Sicherheit beim Spiel auf die einzelnen Kegel. Ganze 9 Fehlwürfe standen bei den Kleeblättern auf dem Spielbericht. Insgesamt erzielten die Gastgeberinnen 953 Kegel beim Abräumen. Allein hier verloren die 90er 178 Zähler.

Beate Grützmann, in ihrem vorerst letzten Spiel in der ersten Mannschaft, erreichte 403 Kegel und zeigte sich angesichts des Saisonverlaufs durchaus zufrieden. Heike Reinhardt präsentierte sich trotz gesundheitlicher Probleme wieder von ihrer besseren Seite. 439 Kegel waren in diesem Spiel zwar kein Spitzenwert, sicherten dem Team aber wenigstens einen Teamwert jenseits von 2500 Punkten.

In Anbetracht der personellen Situation konnten die Damen des KSV aber erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Gegen die wie entfesselt aufspielenden Kleeblätter war auch in Bestbesetzung kein Kraut gewachsen.

 

Spielstatistik

Berlin

V

A

G

+/-

G

A

V

Gräfinau-Angst.

Wergin, K.

309

180

489

+ 84

405

117

288

Müller, A.

Weiß, B.

300

152

452

+ 14

438

138

300

Risch, K.

Tränkler, St.

285

153

438

- 3

441

149

292

Leihbecher, K.

Liss, M.

301

159

460

+ 71

389

107

282

Scheit, J.

Zenker, P.

304

156

460

+57

403

121

282

Grützmann, B.

Wergin, G.

285

153

438

- 1

439

143

296

Reinhardt, H.

2737                      :                    2515

 

Text und Fotos: Frank Wagner