17. Spieltag

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt  -  SKC Bavaria Karlstadt  2687 : 2632

 

Einen fantastischen Saisonabschluss vor heimischem Publikum zelebrierten die Damen des KSV 90 Gräfinau-Angstedt. Mit neuer Heimbestleistung gelang nach zwei hauchdünnen Niederlagen doch noch der dritte Sieg in Liga 2. Zudem schrammte man nur knapp an der begehrten 2700-Punkte-Marke vorbei. Lange Zeit sah es nicht nach diesem am Ende klaren Erfolg aus. Wie fast alle Gastmannschaften, fühlte sich auch Bavaria Karlstadt auf den Bahnen im „Ilmtal“ pudelwohl und ging folgerichtig in Führung. Diese wechselte zwischenzeitlich immer wieder hin und her, doch dem energischen Schlussspurt von Stefanie Reinboth waren die Mainfranken nicht mehr gewachsen.

Anett Boßecker und Katrin Leihbecher begannen stark und konnten dank eines ausgezeichneten ersten Durchgangs mit Werten von 232 und 236 ordentlich punkten. Besonders Leihbecher zeigte dabei mit 98 Zählern ein klasse Abräumspiel. Doch wer dachte, dass sich die Karlstädterinnen Helene Nick und Karin Römer kampflos geschlagen geben würden, sah sich schnell getäuscht. Nach dem Bahnenwechsel fighteten sie um jedes Holz und schlossen nach guten Vollen (160 und 154) wieder zu den 90ern auf. Boßecker zeigte sich davon sichtlich beeindruckt. Bem abschließenden Abräumen lief nicht mehr viel zusammen. Nach einer eher mäßigen zweiten Bahn (205) beendete sie ihr Spiel mit guten 437 Kegeln. Ihre Gegenspielerin H. Nick nutzte ihren Lauf, markierte nochmals 90 Abräumer und zog mit einem super Ergebnis von 250 Kegeln, gesamt 460, noch an Boßecker vorbei. Leihbecher konnte ihrer Gegnerin mehr Paroli bieten. 223 Holz im zweiten Durchgang bescherten ihr ausgezeichnete 459 Kegel. Damit konnte sie den Vorsprung auf Römer nahezu halten, die 440 Holz in die Wertung brachte. Nach den Startpaarungen führten die Unterfranken mit 4 Zählern. Ein Vorgeschmack auf das was noch kommen sollte.

Katrin Lüdtke vs. Gabriele Wittmann und Annett Müller vs. Annalena Nick lauteten die Duelle im mittleren Paarkreuz. Die Wolfsbergerinnen spielten solide und boten keinen Angriffspunkt. Nach dem Bahnenwechsel zeigten die Karlstädterinnen zwei unterschiedliche Gesichter. Während A. Nick hervorragende 240 Kegel erzielte, zeigte Wittmann deutliche Schwächen. Nach wenigen Würfen wurde sie für J. Bellwood ausgewechselt. Gemeinsam brachte es das Duo Wittman/Bellwood auf 401 Zähler. Dies nutzte K. Lüdtke souverän aus. Weiterhin auf hohem Niveau agierend, baute sie ihren Vorsprung immer weiter aus. Letztendlich blieb die Anzeige bei ausgezeichneten 450 Zählern stehen. Gegensätzlich der Verlauf in der anderen Paarung. Erst ein fulminanter „Endspurt“ mit den letzten 10 Wurf brachte Müller noch auf durchaus zufrieden stellende 434 Kegel. Dies reichte jedoch nicht, um die Mannschaftsbestwert spielende A. Nick zu halten. Diese brachte es auf beachtenswerte 469 Holz. Nichtsdestotrotz ging das Wolfsbergteam mit 10 Kegeln in Führung.

Der dritte Durchgang begann wie ein Paukenschlag. Den ersten Glanzpunkt setzte die Karlstädterin Carmen Heinzler. 168 Volle sorgten für allgemeinen Beifall der Zuschauer. Heinzler beendete ihre Anfangsbahn mit 240 Holz. Auch ihre Mannschaftskameradin Jutta Gast ließ sich nicht lumpen. Mit 239 (153-86) Zählern war sie fast gleichauf mit Heinzler. Der SKC Bavaria gab nun klar den Takt an. Heike Reinhardt konnte dem nicht ganz folgen. 148 Volle brachten ihr nicht die notwendige Lockerheit. Zur Halbzeit standen bei ihr 209 Zähler zu buche. Stefanie Reinboth, inzwischen gut in ihre neue Rolle als Schlussspielerin hineingewachsen, zeigte sich unbeeindruckt. Mit 247 Holz konnte sie die Attacken der SKC-Spielerinnen vorerst abwehren. Dennoch gerieten der KSV mit 13 Holz in Rückstand.

Das Spiel stand auf Messers Schneide. Diese Situation schien Reinboths Kämpferherz nun vollends geweckt zu haben. Fantastische 168 Volle eröffneten ihr die Chance für ein Resultat jenseits der 500er Marke, doch das Ziel vor Augen verdarben ihr zwei missglückte Anspiele das Traumergebnis. Ungeachtet dessen sind die erzielten 492 Holz ein Resultat auf Erstliganiveau. Reinhardt hatte inzwischen auch mehr Sicherheit in ihr Spiel bringen können. 155 Volle sollten die Basis für ein weiteres gutes Ergebnis sein. Doch mit dem Aräumern stand sie an diesem Tag auf Kriegsfuß. So reichte es für sie nur zu 415 Holz.

Die entscheidende Frage war nun, ob die Damen des SKC Bavaria ihr Niveau halten konnten. Die Antwort lautete: Nein! Mit der wohl nicht erwarteten Gegenwehr des KSV war die Moral der Gästespielerinnen gebrochen. Sie erlebten im zweiten Durchgang einen regelrechten Einbruch. Werte von 189 und 194 waren weit unter ihrem Leistungsvermögen. Letztendlich brachten Gast 428 und Heinzler 434 in die Wertung. Mit 2632 Kegeln reihte sich der SKC Bavaria nahtlos in die durchweg guten Auftritte aller Zweitligisten auf den Gräfinauer Bahnen ein. Durchschnittlich spielten die Teams 2628 Kegel im „Ilmtal“. Dies sind 103 Holz mehr als in der vorangegangenen Drittligasaison!!

Mit der Niederlage bleibt Karlstadt endgültig auf einem Abstiegsplatz und wird mit dem KSV in der 3. Bundesliga Süd erneut die Klingen kreuzen. Ein kleiner Funken Hoffnung zum Verbleib besteht nur dann, wenn der ehemalige Erstligist aus Mücheln gänzlich aus allen Bundesligen zurückzieht.

Am kommenden Sonntag endet beim SKC Kleeblatt Berlin das Abenteuer 2. Liga. Aus verschiedenen Gründen wird der KSV nur mit einem Rumpfteam in die Bundeshauptstadt aufbrechen, um das letzte Spiel zu bestreiten. Für beide Mannschaften geht es um nichts mehr. Der SKC Kleeblatt ist klarer Favorit.    

Spielstatistik

 

 

Gräfinau-Angst.

V

A

G

+/-

G

A

V

Karlstadt

Boßecker, A.

307

130

437

- 23

460

160

300

Nick, H.

Leihbecher, K.

284

175

459

+ 19

440

140

300

Römer, K.

Lüdtke, K.

312

138

450

+ 49

401

132

269

Wittmann/Bellwood

Müller, A.

285

149

434

- 35

469

160

309

Nick, A.

Reinboth, St.

327

165

492

+ 64

428

136

292

Gast, J.

Reinhardt, H.

303

112

415

- 19

434

132

302

Heinzler, C.

 

2687                      :                    2632

 

Text: Frank Wagner

Fotos: Frank Wagner und Chris Liebold