15. Spieltag

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt  -  KSV Borussia 55 Welzow  2593 : 2595

 

Im vorletzten Heimspiel der Zweitligasaison gab es erneut eine äußerst knappe Entscheidung zu Ungunsten des KSV 90 Gräfinau-Angstedt. Ganze 2 Holz standen am Ende bei den Gästen aus dem brandenburgischen Welzow mehr an der Anzeigetafel. Damit blieb die erhoffte Überraschung gegen den neuen Tabellendritten aus. Die Welzower wahrten mit dem Sieg ihre Chancen auf Staffelsieg und Aufstieg in die 1. Bundesliga.

Trotz einer mageren Punkteausbeute und des nunmehr unvermeidlichen Abstieges zeigen die Wolfsbergerinnen Moral und Kampfgeist. In jedem Spiel werden Sieg und gute Einzeltresultate angestrebt. Diese positive Einstellung hätte im Match gegen den KSV Borussia trotz eines zwischenzeitlich großen Rückstandes beinahe noch zu einem Sieg gereicht. Am Ende fehlte zwar das Quäntchen Glück, doch mit dem erzielten Mannschaftsresultat zeigte man sich durchaus zufrieden.

Der KSV 90 ging wieder mit einigen personellen Veränderungen ins Spiel. Heike Reinhardt und Katrin Lüdtke mussten krankheitsbedingt passen. Dafür rückte die ebenfalls gesundheitlich angeschlagene Annett Müller ins Team. Gemeinsam mit Kathleen Risch bildete sie das Startduo. Beide begannen sehr ausgeglichen und zeigten solide, wenn auch keine herausragenden Leistungen (Müller 206 – Risch 217). Anders ihre Welzower Konkurrenz. Josephine Weinberger (224) und Dorothea Quander (229) hatten mit den Bahnen im „Ilmtal“ keinerlei Probleme und sorgten frühzeitig für einen Vorsprung von 30 Kegeln. Nach dem Bahnenwechsel ein ähnliches Bild. Annett Müller mühte sich, hatte aber aus bereits erwähnten Gründen keine Chance ihr Leistungspotenzial abzurufen. Ihre erzielten 414 Kegel sind unter diesen Umständen aller Ehren wert. Indes spielte Weinberger (Bild) weiter groß auf. Exzellente 234 Zähler auf Bahn 1 waren die Basis für den Mannschafts- und Spielbestwert von 458 Kegeln. Auch Kathleen Risch wusste sich zu steigern. 227 Holz im zweiten Durchgang bescherten ihr sehr gute 444 Kegel. D. Quander ließ sich davon aber nicht beirren. Auch sie zeigte bei 224 gefallenen Kegeln ihre Klasse. Mit 453 Zählern machte sie gegen Risch weiter Boden gut. Fazit nach dem ersten Durchgang: 53 Kegel Rückstand für den KSV 90.

Im zweiten Durchgang trafen Anett Boßecker und Svenja Brand auf Ramona Streblow und Mareen Lehmann. Die Wolfsbergerinnen zeigten gute Leistungen. Beide strahlten Sicherheit im Abräumen aus, verloren jedoch etwas Anschluss im Spiel in die Vollen. So reichten ihre Ergebnisse von 424 (Boßecker) und 429 (Brandt) nicht, um den Rückstand zu verkürzen. Im Gegenteil, Streblow (437) und Lehmann (434) bauten den Vorsprung nicht übermäßig, aber stetig aus. Vor dem Schlussdrittel hatten die Wolfsbergerinnen ein Minus von 71 Holz.

Angesichts der Auswärtsstärke der Brandenburgerinnen schien eine Vorentscheidung gefallen. Doch manchmal kommt es anders als man denkt. Katrin Leihbecher und Stefanie Reinboth begannen mit 155 bzw. 150 gewohnt stark im Spiel in die Vollen, aber die Borussia-Damen hielten gut mit. Vor allem Heike Roick setzte sich mit 165 glänzend in Szene. Im Abräumen erste Unsicherheiten bei Welzows Angela Weber. Lediglich 186 Holz standen bei ihr zur „Halbzeit“ zu buche. Katrin Leihbecher nutzte diese Schwäche ihrer Gegnerin aus. Durch die von ihr erspielten 218 Kegel, machte sie 32 Zähler wett. Im anderen Duell sahen die Zuschauer weiterhin Kegeln auf hohem Niveau. Reinboths erstklassigen 80 Zählern im Abräumen setzte Roick 81 Punkte entgegen. Der Zwischenstand hier: Reinboth 230 – Roick 246. Damit betrug der Rückstand vor den abschließenden 100 Wurf immer noch 55 Kegel.

Nach dem Bahnenwechsel wieder gute Volle für Leihbecher (160) und Reinboth (150). Bei Weber lief inzwischen nicht mehr viel zusammen. Welzow wechselte aus. Für Weber kam Bärbel Petschick ins Spiel. Doch auch sie konnte nicht annähernd an das Niveau der anderen Borussia-Spielerinnen anknüpfen. Nach den abschließenden Vollen war der Vorsprung der Brandenburgerinnen auf 10 Zähler zusammengeschrumpft. Urplötzlich hatten Leihbecher und Reinboth wieder alles in der Hand. Der Sieg war zum greifen nahe. Doch fortan spielten die Nerven mit. Je näher die Wolfsbergerinnen ihrem Ziel kamen, umso mehr ging die Lockerheit verloren. Die Führung wechselte stetig hin und her. Roick erkämpfte mit 453 Kegeln ein weiteres Spitzenresultat für das Welzower Team. Lediglich 360 Kegel standen am Ende für das Duo Weber/Petschick zu buche. K. Leihbecher und St. Reinboth erreichten unisono 441 Kegel.   

Letztendlich fehlte die Winzigkeit von 3 Holz zum Sieg. Mit Glück und Geschick, aber keineswegs unverdient, retteten die Damen des KSV Borussia 55 Welzow zwei Punkte im Kampf um die Tabellenspitze. Insgesamt lieferten die 90er wieder eine geschlossene Mannschaftsleistung ab. Lediglich ein Resultat über 450 hätte gereicht, um den arrivierten Brandenburgerinnen ein Bein zustellen.   

 

Spielstatistik

Gräfinau-Angst.

V

A

G

+/-

G

A

V

Welzow

Müller, A.

289

125

414

- 44

458

151

307

Weinberger, J.

Risch, K.

302

142

444

- 9

453

159

294

Quander, D.

Boßecker, A.

283

141

424

- 13

437

135

302

Streblow, R.

Brandt, S.

295

134

429

- 5

434

123

311

Lehmann, M.

Leihbecher, K.

315

126

441

+ 81

360

103

257

Weber/Petschick

Reinboth, St.

300

141

441

- 12

453

143

310

Roick, H.

2593                      :                    2595

 

Text und Fotos: Frank Wagner