13. Spieltag

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt  -  VfB 1906 Sangerhausen  2668 : 2675

 

Wahrlich nicht vom Glück verfolgt sind in diesem Jahr die Spielerinnen des KSV 90. In einer hochklassigen Begegnung der Tabellenschlusslichter, nahm das Spiel, das zwischenzeitlich zugunsten der Gastgeber quasi entschieden war, in der Schlussphase dramatische Züge an. Mit einem fulminanten Endspurt kippten die Schlussstartrinnen aus Sangerhausen eine sicher geglaubte Partie und entführten mit einem hauchdünnen 7-Kegel-Vorsprung die Punkte aus dem „Ilmtal“.

Die anwesenden Zuschauer in der gut gefüllten Kegelanlage sahen weitaus mehr, als der Tabellenplatz beider Teams vermuten ließ. Zahlreiche gut- und hochklassige Einzelresultate, sehenswerte Abräumleistungen und geringe Fehlwurfquoten begeisterten die Fans beider Vertretungen. Die erzielten Mannschaftsresultate wurden bisher nur von Bamberg, Schweinfurt und Berlin übertroffen. Gräfinaus 2668 Kegel sind zudem Heim-Bestleistung.

Die Spielerinnen des KSV 90 waren von Beginn an hellwach. Ohne größere Anlaufschwierigkeiten fanden sie gut ins Spiel. Annett Boßecker brillierte besonders in die Vollen (317) und erreichte insgesamt sehr gute 447 Kegel. Damit konnte sie den Lauf ihrer Gegenspielerin Maria Handschke nicht stoppen, aber den von ihr erzielten 461 Zählern einen adäquaten Wert entgegensetzen. Im zweiten Duell zwischen Kathleen Risch und Doris Peinhardt verschaffte sich die Gräfinauer Starterin durch ausgezeichnete Abräumleistungen (161) ein deutliches Übergewicht, was sich letztendlich im Ergebnis von 443 Kegeln widerspiegelte. Damit war sie Peinhardt (401), die zwischenzeitlich das Glück gepachtet hatte – reihenweise landeten deren Würfe in die Vollen in den kleinen Gassen, was stets mit 5, 6 und 7 gefallenen Kegeln „belohnt“ wurde – doch noch mit 42 Zählern überlegen. Nach dieser guten Vorstellung des Startpaares führten die Wolfsbergerinnen mit 28 Holz. 

Im Mitteldrittel erlebten die Zuschauer eine wie entfesselt spielende Katrin Lüdtke. Keinerlei Schwächen offenbarend, zeigte sie in die Vollen, wie im Abräumen (170) eine tadellose Leistung. Mit 481 Zählern (234, 247) erspielte sie sich eine neue persönliche Bestleistung und bestätigte einmal mehr ihre derzeit tolle Form. Ihre Gegenspielerin Claudia Beyer konnte da nicht mithalten. Mit einem Wert von 435 Kegeln musste sie weitere 46 Zähler an die 90er abgeben. Stefanie Reinboth hatte anfänglich Probleme ins Spiel zu finden. Mit ihrer Routine konnte sie jedoch ihrer furios startende Gegenspielerin Margit Schöpp (231) im weiteren Verlauf folgen. Mit 215 Kegeln musste sie zwischenzeitlich jedoch 16 Zähler abgeben. Nach dem Bahnenwechsel kam die erhoffte Leistungssteigerung. Mit glänzenden 235 Holz drehte St. Reinboth den Spieß um und holte sich gegen Schöpp (212) wichtige Punkte zurück. Mit 450 Kegeln erspielte sie ein weiteres Top-Resultat für die Wolfsbergerinnen. Nach dem Mitteldrittel lautete der Zwischenstand 1821:1740, mithin ein Plus von 81 Holz!

Erneut standen Beate Grützmann und Heike Reinhardt vor der Aufgabe, den Vorsprung zu verwalten und den Sieg zu sichern. Angesichts des großen Vorsprungs sollten zwei durchschnittliche Ergebnisse reichen. B. Grützmann begann gut und hatte mit 154 Vollen Andrea Predatsch vorerst im Griff. Andere Vorzeichen bei Heike Reinhardt. Sie fand keinerlei Einstellung zur Bahn und gab Wurf für Wurf wichtige Zähler ab. Auch im Abräumen zeigten die 90er zwei unterschiedliche Gesichter. Während H. Reinhardt (222) sehr sicher auf die einzelnen Kegel agierte und ihrer Gegnerin Carla Keßler-Regel (221) wieder näher kam, lief bei    B. Grützmann nichts zusammen. Mit ihrem Zwischenwert von 199 Kegeln musste sie Predatsch (222) 23 Zähler überlassen. Noch war nichts Entscheidendes passiert. Der KSV 90 führte vor der Schlussbahn mit 58 Holz. Nach dem Bahnenwechsel wieder das gleiche Bild.

B. Grützmann hielt Predatsch in die Vollen in Schach, während H. Reinhardt erneut fast 30 Zähler verlor. Beide KSV-Spielerinnen kämpften verbissen um jedes Holz, doch die im abschließenden Abräumen erreichten Werte von 69 und 86 Kegeln sollten nicht reichen. Predatsch (457) und Keßler-Regel (478) spielten fortan fehlerfrei und räumten erstligareife 99 und 90 Kegel ab. Damit war die nächste knappe Niederlage besiegelt. B. Grützmann (413) und H. Reinhardt (434) haben zweifelsfrei schon höhere Ergebnisse in dieser Saison erzielt, doch beiden ist keinerlei Vorwurf zu machen. Letztendlich trugen auch sie mit guten Resultaten zur Heim-Bestleistung bei. Inwieweit eine Auswechslung zu einem anderen Spielausgang geführt hätte ist im Nachhinein nicht mehr relevant. Noch stehen 5 Punkt- und ein Pokalspiel in dieser Saison an. Darauf gilt es sich zu konzentrieren, um eine, trotz geringer Punktausbeute, durchaus positive Spielzeit erfolgreich zu Ende zu führen.

 

Spielstatistik

Gräfinau-Angst.

V

A

G

+/-

G

A

V

Sangerhausen

Boßecker, A.

317

130

447

-14

461

139

322

Handschke, M.

Risch, K.

282

161

443

+42

401

122

279

Peinhardt, D.

Lüdtke, K.

311

170

481

+46

435

147

288

Beyer, C.

Reinboth, St.

293

157

450

+7

443

142

301

Schöpp, M.

Grützmann, B.

300

113

413

-44

457

159

298

Predatsch, A

Reinhardt, H.

269

165

434

-44

478

162

316

Keßler-Regel, C.

2668                      :                    2675

 

Text und Fotos: Frank Wagner