9. Spieltag

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt  - SKC Kleeblatt Berlin   2540 : 2698

 

Der im Vorfeld ausgemachte Leistungsunterschied von 100 Kegeln fiel letztlich höher aus als erwartet. Das lag weniger am Team des SKC Kleeblatt Berlin, sondern daran, dass sich die Wolfsbergerinnen zum Teil unter Wert verkauften. Lediglich Anne und Heike Reinhardt konnten auf einen erfolgreichen Wettkampf zurückblicken. Mit ihren Werten von 449 und 457 Zählern bewegten sie sich auf Augenhöhe mit den Hauptstädterinnen. Alle anderen KSV-Akteurinnen verließen mit mehr oder weniger hängendem Kopf die Bahnen im Ilmtal.

Ärgerlich war nicht die Niederlage. Die wäre wohl auch bei optimalem Spielverlauf  nicht zu verhindern gewesen, denn die „Kleeblätter“ agierten auf hochklassigem Niveau und erzielten das zweithöchste Ergebnis, das auf der Gräfinauer Anlage je erzielt wurde. Leicht „verschnupft“ war man wegen des Mannschaftsresultats von 2540 Kegeln, dass wiederum auf mangelhafte Abräumleistungen zurückzuführen war. Allein in dieser Teildisziplin büßte man 136 Punkte ein (787:923). Auch der Vergleich der Fehlwürfe, 26 bei Gräfinau-Angstedt und 9 bei Berlin, macht den Klassenunterschied beider Teams deutlich.

Das Spiel begann für die Wolfsbergerinnen eigentlich nicht schlecht. Katrin Lüdtke und Anne Reinhardt legten gut los und erreichten 209 und 233 Zähler. Vor allem Annes Spiel in die Vollen (163) war sehenswert. Doch die Berlinerinnen Katja Wergin (239) und Beate Weiß (220) hielten von Anbeginn dagegen. Insbesondere Wergin versetzte das Publikum mit ihren 96 Zählern im ersten Abräumer ins Staunen. Auf ihrer zweiten Bahn legte Anne Reinhardt noch einmal 216 Zähler nach. Damit war sie noch einmal ein Pünktchen besser als ihre Kontrahentin Weiß (215), die es insgesamt auf 435 Kegel brachte. Für A. Reinhardt bedeutete das Ergebnis von 449 Holz die Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung.

Bei Katrin Lüdtke lief in der zweiten Hälfte nicht mehr viel zusammen. 195 Zähler auf Bahn 2 reichten nur zu einem Ergebnis von 404 Kegeln. Katja Wergin nutzte dies gnadenlos aus. Mit weiteren 230 Punkten sorgte sie für das Topresultat von 469 Holz und brachte ihr Team fast im Alleingang mit 51 Punkten in Front.

Im zweiten Durchgang trafen Anett Boßecker und Stefanie Reinboth auf die erst kürzlich mit 500er Werten glänzenden Steffi Tränkler und Mandy Liss. Den Wolfsbergerinnen war das Bemühen um eine Resultatsverbesserung deutlich anzumerken, doch allein der Wille zählt nicht. Beide befanden sich nicht in der spielerischen Verfassung, um dem Match ihren Stempel aufzudrücken. Die eigene Verunsicherung war augenscheinlich. Beide fanden nie so richtig ins Spiel. Besonders deutlich wurden Defizite beim Abräumen, eigentlich die Stärke des Gräfinauer Mittelblocks, mit dem sie in der Vergangenheit so manche Gegnerschaft schier zur Verzweiflung brachten. Weder A. Boßecker (413) noch St. Reinboth (421) gelang es nur annähernd den Berlinerinnen Paroli zu bieten. 

Mit beneidenswerter Routine spulten Tränkler und Liss ihr Programm ab. Kleinere Probleme in die Vollen kompensierten sie mit gutem Abräumspiel. Tränkler brachte es auf für sie durchschnittliche 424 Zähler. Liss setzte mit 453 Holz ein weiteres Achtungszeichen. Der Rückstand betrug nunmehr 94 Zähler.

Auch im dritten Durchgang nochmals sehenswerter Kegelsport. Auch wenn das Spiel entschieden war, stellte Heike Reinhardt ihre derzeit tolle Form erneut unter Beweis. 457 Kegel, davon 160 Abräumer, waren wie so oft der Bestwert der 90er. Dabei glänzte sie vor allem auf Bahn 4. Allein dort brachte sie 241 Kegel zu Fall. Beate Grützmann, zuletzt wieder in aufsteigender Form, konnte dem Beispiel nicht folgen. Weder in die Vollen noch im Abräumen konnte sie entscheidende Akzente setzen. Ihre erzielten 393 Kegel fallen bei der Niederlage zwar nicht sonderlich ins Gewicht, sind in dieser Spielklasse aber nicht konkurrenzfähig.

Die Damen des SKC Kleeblatt strotzten hingegen vor Selbstbewusstsein. Allen voran Peggy Zenker (Bild). Ihre fehlerfreie Vorstellung wurde mit dem Tagesbestwert von 470 Kegeln belohnt. Nicht weniger stark der Auftritt von Gabriele Wergin. Mit gleichmäßig guten Zwischenwerten von 222 und 225 Kegeln brachte sie 447 Zähler in die Wertung.

Die deftige Niederlage mit einer Differenz von 158 Zählern bringt das unterschiedliche Leistungsniveau beider Mannschaften zum Ausdruck. Hinsichtlich des bevorstehenden Spiels gegen Motor Mickten Dresden, bei dem das Team des KSV eine realistische Siegchance besitzt, ist Wiedergutmachung angesagt. Es gilt die Nervosität abzulegen und sich auf alte Stärken zu besinnen.

 

Spielstatistik

 

Gräfinau-A.

V

A

G

+/-

G

A

V

Berlin

Lüdtke, K.

287

117

404

-65

469

177

292

Wergin, K.

Reinhardt, A.

307

142

449

+14

435

135

300

Weiß, B.

Boßecker, A.

288

125

413

-11

424

143

281

Tränkler, St.

Reinboth, St.

293

128

421

-32

453

161

292

Liss, M.

Grützmann, B.

281

115

396

-74

470

157

313

Zenker, P.

Reinhardt, H.

297

160

457

+10

447

150

297

Wergin, G.

2540                                          2698