4. Spieltag

 

Vierter Sieg im vierten Spiel – 6:2 bei Germania Neustadt

 

Abgeklärt und mit einer gewaltigen Portion Glück behielt der KSV 90 Gräfinau-Angstedt seine weiße Weste in der laufenden Saison. In einer mittelmäßigen Partie konnte auf Seiten der Wolfsbergerinnen nur Corinna Thiem überzeugen. Die von ihr erzielten 544 Kegel erwiesen sich am Ende der Begegnung als äußerst wertvoll, auch wenn sie dieses Mal keinen Mannschaftspunkt verbuchen konnte. Alle anderen Spielerinnen der 90er taten sich auf der Neustädter Anlage äußerst schwer. Besonders deutlich wurde dies im Abräumspiel. Gegenüber den Ostthüringerinnen verlor man hier 44 Kegel. Die Zahl von 36 Fehlwürfen liegt weit über dem Durchschnitt aller bisher absolvierten Partien. Vier Punkte aus den direkten Duellen und ein Plus von 6 Kegeln brachten dem KSV 90 am Ende den viel umjubelten zweiten Auswärtssieg.

Germania Neustadt, durch die Ausfälle mehrerer Stammspielerinnen von argen Personalsorgen geplagt, brachten mit Betina Ruß und Marie Wolf ihre älteste und jüngste Spielerin gleich zu Beginn des Matches. Die Wolfsbergrinnen setzten Corinna Thiem und Kathleen Risch dagegen. Risch begann gut. Den von ihr erzielten 141 Kegeln konnte Ruß nur 115 entgegensetzen. Daraufhin wurde Ruß durch Eve-Marie Novak ersetzt. Davon etwas irritiert gab Risch den zweiten Durchgang 112:123 ab, holte sich jedoch souverän Satz drei (121:106). Das Aufbäumen von Novak (134:125) brachte keine Wende mehr. Risch erkämpfte trotz Satzausgleich aufgrund des höheren Ergebnisses (499:478) den ersten Punkt für das Wolfsbergteam.

Corinna Thiem verspürte in ihrem Duell gegen die U18-Spielerin Marie Wolf erheblich mehr Gegenwind. Nach mäßigen Vollen ging der erste Dreißiger (127:140) an die Neustädterin. Postwendend der Satzausgleich. Durch ein 141:112 ging Thiem mit 16 Kegeln in Führung. Wolf ließ sich jedoch nicht abschütteln und sicherte sich den dritten Durchgang (134:128). Im alles entscheidenden vierten Satz entwickelte sich ein packendes Duell auf hohem Niveau, bei dem die Ostthüringerin mit 151:148 die Oberhand behielt. Trotz 7 weniger erspielter Kegel ging der Punkt an die Germanen, die zum 1:1 ausglichen. Der KSV 90 lag aber mit 28 Kegeln in Front.    

Stefanie Reinboth wurde gegen Kerstin Schmidt eingesetzt. Erneut hatte sie einige Anfangsschwierigkeiten zu überwinden. Folgerichtig ging der erste Satz verloren (123:131). Danach stabilisierte sich ihr Spiel. Alle weiteren Durchgänge (132:118, 127:126, 134:122) gingen an Reinboth, die den zweiten Mannschaftspunkt für ihr Team sicherte. Obwohl sie mit 516 Kegeln ihrer Kontrahentin Kerstin Schmidt (497) um 19 Zähler überlegen war, zeigte sie sich mit ihrem Resultat wenig zufrieden.

Annett Müller gab in Neustadt ihren Saisoneinstand. Auch sie hatte große Probleme sich den Bahnbedingungen anzupassen. Erschwerend kam hinzu, dass sich Jasmin Molle   zu einer sehenswerten Leistung aufschwang. Obwohl sich Müller von Bahn zu Bahn steigerte und insgesamt 508 Kegel für die Wolfsbergerinnen erspielte, gingen alle Sätze an Molle. Müller hatte nie eine Chance auf den Mannschaftspunkt und war ausschließlich bemüht, ihren Mitspielerinnen noch einen kleinen Vorsprung an Kegeln mit auf den Weg zu geben. Dies gelang, auch wenn sie an Molle (549) insgesamt 41 Holz abgab. Bei 2:2 Punkten lag das Team des KSV 90 lediglich mit 6 Kegeln vorn.

Wieder waren Heike Reinhardt und Sarah Dressler gefordert. Ihre Neustädter Kontrahentinnen Kerstin Hahn und Nicole Bär schien der ausgeglichene Zwischenstand und die Möglichkeit auf einen Sieg mehr zu lähmen als zu beflügeln. Weder Reinhardt noch Dressler hatten große Gegenwehr zu brechen, um ihre Matches zu gewinnen. Nach einem 126:123 im ersten Durchgang, legte Dressler nochmals 100 Volle nach und holte sich mit 142:132 auch den zweiten Satz. Im dritten Dreißiger wurde es nach einer zwischenzeitlich hohen Führung nochmals eng, aber mit Routine spielte Sarah Dressler auch diese Bahn kontrolliert zu Ende und holte sich mit 124:122 Satz- und Mannschaftspunkt.

Heike Reinhardt tat es ihrer Mannschaftskameradin gleich. Über die Stationen 120:118, 118:115 und 127:118 erkämpfte sie sich vorzeitig den vierten Mannschaftspunkt. Damit war ein Unentschieden sicher.

Der inzwischen auf 35 Kegel angewachsene Vorsprung war angesichts des bisherigen Spielverlaufs ein beruhigendes Polster, um auch die zwei restlichen Punkte auf Gräfinauer Seite zu belassen. Doch dem war scheinbar nicht so. Urplötzlich erwachte der Kampfgeist der Neustädterinnen, denn noch immer war für sie ein Unentschieden möglich. Dressler (119:141) und Reinhardt (121:128) zeigten sich von der Gegenwehr überrascht, gaben den letzten Satz ab, verloren Holz um Holz und lagen sogar schon zurück. Mit Glück und Geschick, sowie der Erfahrung aus einer Vielzahl von Bundesligabegegnungen, gelangen in den entscheidenden Momenten die besseren Würfe, sodass ein minimaler Vorsprung von 6 Kegeln über die Ziellinie gerettet werden konnte.

Bekanntlich sollte man nach einem Sieg nicht das Haar in der Suppe suchen, doch die von Spiel zu Spiel rückläufigen Mannschaftsresultate stimmen schon bedenklich. Will das Team um Katrin Leihbecher auch in Weimar punkten, muss eine deutliche Steigerung erfolgen.

 

Tabelle und Übersicht

KSV Germania Neustadt

MP

KSV 90 Gräfinau-Angstedt

MP

     Betina Ruß / Eve-Marie Novak

0

     Kathleen Risch

1

115

123

106

134

478 - 2

141

112

121

125

499 - 2

     Marie Wolf

1

     Corinna Thiem

0

140

112

134

151

537 - 3

127

141

128

148

544 - 1

    Kerstin Schmidt

0

     Stefanie Reinboth

1

131

118

126

122

497 - 1

123

132

127

134

516 - 3

    Jasmin Molle

1

     Annett Müller

0

130

127

147

145

549 - 4

119

123

127

139

508 - 0

    Kertstin Hahn

0

     Sarah Dressler

1

123

132

122

141

518 - 1

126

142

124

119

511 - 3

    Nicole Bär

0

     Heike Reinhardt

1

118

115

118

128

479 - 1

120

118

127

121

486 - 3

    

3058

2

    

3064

6