7. Spieltag

 

Gräfinau-Angstedt stellt gewachsene Auswärtsstärke erneut unter Beweis – 6:2 bei Erlangen-Bruck

 

Die zuletzt gegen Karlstadt erlittene Heimniederlage hatte keinerlei negative Auswirkungen auf das Selbstvertrauen des KSV-Sextetts. Mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung auf hohem Niveau (544 bis 567), ließ man dem FSV kaum eine Chance. Einzig Gita Heym und Petra Wirth konnten die Dominanz der Wolfsbergerinnen brechen und Erlangen zwei Mannschaftspunkte sichern. Besonders deutlich wurde die Überlegenheit im Abräumspiel (987:1115), in der Vergangenheit nicht immer die Stärke des KSV 90.

Mit diesem klaren Sieg beim bisherigen Tabellen-Zweiten, behauptete der KSV 90 Gräfinau-Angstedt weiterhin den Platz an der Sonne.

Die Wolfsberger schickten ihr nominell stärkstes Aufgebot ins Rennen. Ein Taktieren war kaum möglich, da Erlangen den Verantwortlichen weitestgehend unbekannt war. Zudem hatte sich der FSV in den bisherigen Heimspielen als sehr homogenes Team erwiesen und kaum Schwächen erkennen lassen. Trotzdem wollte man nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten. Dazu musste zumindest ein Punktgewinn gegen das starke Erlanger Anfangsduo Gitta und Rike Heym her. Anett Boßecker und Corinna Thiem zeigten sich dieser Aufgabe jederzeit gewachsen. Corinna Thiem machte bereits im ersten Satz (149:132) Nägel mit Köpfen. Auch wenn Rike Heym im zweiten Durchgang mit 132:128 die Oberhand behielt, kontrollierte Thiem das Geschehen. Die Satzpunkte 3 und 4 gingen wieder an die Wolfsbergerin (135:119 und 132:128), die sich mit ihrem Ergebnis von 544 Kegeln 33 Zähler mehr als R. Heym erspielte.

Anett Boßecker hatte gegen Gitta Heym den wesentlich schwereren Part zu bewältigen. Nach ausgeglichenem Spiel kam es im ersten Satz (144:144) zur Punkteteilung. Nach einem Blackout im folgenden Durchgang (110:145), kämpfte sie sich im dritten Satz (146:128) wieder zurück ins Match. Bei einem Zwischenstand von 1,5:1,5 SP musste die letzte Wurfserie entscheiden. Erneut gelang Boßecker ein fehlerfreies Spiel mit 146 Kegeln. Gitta Heym (572) setzte jedoch 155 Zähler dagegen und gewann verdient den Punkt für die Gastgeber. Zwischenstand: 1:1. Dank Boßeckers Ergebnis von 546 Kegeln führte der KSV mit 7 Holz.    

An der Seite von Stefanie Reinboth bekam Annett Müller die Chance, sich für die missratene Vorstellung gegen Karlstadt zu rehabilitieren. Zur Freude des ganzen Teams tat sie das auf beeindruckende Art und Weise. Dass sie das Potenzial für die Bundesliga hat, war allen bewusst, doch in Erlangen rief sie ihr Können endlich wieder einmal ab. Nach verlorenem ersten Satz (131:138) brannte sie gegen Birgit Islinger ein kleines Feuerwerk ab und distanzierte ihre Gegnerin am Ende recht deutlich. Nach drei Satzgewinnen in Folge (145:143, 150:111, 140:136) brachte sie den KSV den so wichtigen zweiten Mannschaftspunkt.

Stefanie Reinboth agierte von Begin an hoch konzentriert und degradierte ihre Gegenspielerin Stefanie Blaß in die Rolle des Statisten. Auch die Einwechslung von Regina Winkler änderte an dieser Tatsache nichts. Mit einer tollen Schlussbahn (150) machte sie das klare 4:0 perfekt und brachte ihr Team mit 3:1 in Führung. Der Vorsprung in der Kegelwertung war inzwischen auf 133 angewachsen. Das Match war entschieden. Die Wolfsbergerinnen hätten sich nur noch selbst schlagen können.

Doch dazu kam es nicht, weil Sarah Dressler und Heike Reinhardt genau da anknüpften, wo ihre Mitspielerinnen aufgehört hatten. Sarah Dressler fand zunächst keine Einstellung zur Bahn, konnte aber den ersten Satzpunkt (122:116) für sich verbuchen. Der nächste Durchgang ging mit 129:138 an Petra Hummel. In der zweiten Hälfte besann sich Dressler (551) eines Besseren, spielte zwei lupenreine Bahnen mit je 150 Kegeln und machte den Sieg endgültig perfekt.

Für das Highlight sorgte Heike Reinhardt. Vier gleichmäßig gute Serien brachten sie auf 567 Kegel, den Bestwert des KSV 90. Leider reichte dies nicht, um einen weiteren Punkt zu erringen. Diesen sicherte sich Petra Wirth, die zwei Sätze knapp gewann (148:143 und 141:140) und sich den dritten SP mit Heike Reinhardt teilte (143:143). Davon ließ sich Reinhardt nicht beeindrucken und holte mit 141:123 Durchgang vier. Ihrer Freude tat der verpasste Punktgewinn aber keinen Abbruch. „Ich kann doch noch kegeln!“, war ihr Kommentar unmittelbar nach Spielende.

Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass die Tabellenposition nicht nur dem notwendigen Glück geschuldet ist. Zum zweiten Mal wurde ein schier übermächtiges Team aus Bayern auf dessen Anlage nahezu überrollt. Mit der notwendigen Lockerheit sollte eine ähnlich kompakte Leistung auch gegen Helmbrechts möglich sein.

 

FSV Erlangen-Bruck

MP

KSV 90 Gräfinau-Angstedt

MP

     Gitta Heym

1

   Anett Boßecker

0

144

145

128

155

572 - 2,5

144

110

146

146

546 - 1,5

     Rike Heym

0

     Corinna Thiem

1

132

132

119

128

511 - 1

149

128

135

132

544 - 3

    Birgit Islinger

0

     Annett Müller

1

138

143

11

136

528 - 1

131

145

150

140

566 - 3

    Stefanie Blaß / Regina Winkler

0

     Stefanie Reinboth

1

111

122

110

122

465 - 0

130

138

135

150

553 - 4

    Petra Hummel

0

     Sarah Dressler

1

116

138

108

137

400 - 1

122

129

150

150

551 - 3

    Petra Wirth

1

     Heike Reinhardt

0

148

141

143

123

555 - 2,5

143

140

143

141

567 - 1,5

    

3130

2

    

3327

6

Tabelle