11. Spieltag

 

Erfolgreichste Hinrunde und „Herbstmeisterschaft“ endet mit einer Heimniederlage -

2:6 gegen TSV Motor Gispersleben

Die erfolgreichste Hinrunde in der noch jungen Bundesligageschichte des KSV 90 endete leider mit einer Heimniederlage gegen Gispersleben. Betrachtet man den Spielverlauf, so war auch dieser Spielausgang durchaus vermeidbar. Angesichts der Tatsache, dass die Konkurrenz aus Erfurt nicht nur vier direkte Duelle, sondern auch die Kegelwertung für sich entschied, gibt es an der Niederlage nichts zu rütteln. Das Team um Spielführerin Claudia Weber agierte in den entscheidenden Momenten zielstrebiger, räumte deutlich besser ab und entführte verdient beide Punkte aus dem „Ilmtal“. Damit rückte das Feld wieder enger zusammen. Die Plätze 1 bis 4 trennen nur noch zwei Punkte. Viel Zeit zum Nachdenken gibt es nicht, denn es steht bereits das erste Rückrundenmatch gegen Amberg an.

Der Kampf um die Tabellenführung scheint das Team des KSV 90 mehr zu lähmen, als zu beflügeln. Die Favoritenbürde lastet wie ein Stein auf den Schultern der Spielerinnen. Von Beginn an lief es nicht rund. Weder Anett Boßecker noch Katrin Leihbecher gelang es, die wenigen Schwächephasen ihrer Gegenspielerinnen zu nutzen. Dabei begann es zumindest für Boßecker vielversprechend. Gegen ihre Auswahlkollegin Sandra Beckert ging sie nach einem ausgezeichneten Abräumspiel mit 1:0 SP (139:133) in Führung. Doch Beckert konterte mit 103 Vollen und gewann denkbar knapp Satz 2 (137:136). Ähnlich der Verlauf des dritten Satzes. Wieder war es Beckert, die den Vorsprung aus den Vollen rettete. Im vierten Satz schien vorzeitig eine Entscheidung zugunsten von Boßecker zu fallen. Nach den Vollen lag sie 91:77 in Front. Kurz vor Ende spielte Beckert ihre ganze Routine aus, räumte die Kegel 4, 5 und 7 mit einem Wurf und ließ noch einen Neuner folgen. Damit brachte sie sich entscheidend in Vorteil und gewann Satz (131:125) und Match (3:1, 536:531) gegen Boßecker.

Katrin Leihbecher hatte trotz ansprechender Leistung gegen Katharina Haupt vorerst nichts zu bestellen. Die ersten beiden Satzpunkte gingen klar an die Spielerin des TSV (128:140, 142:146). Im dritten Durchgang (132:128) konnte Leihbecher auf 1:2 SP verkürzen. Von nun an entwickelte sich das Match zu einem Spiel der Nerven, die der Spielführerin des KSV 90 einen gehörigen Streich spielten. Anders sind die 67 Kegel in die Vollen nicht zu erklären. Die erhoffte Wende blieb somit aus, auch wenn Haupt die Möglichkeit dazu mehrfach auf dem Silbertablett servierte. Letztendlich ging auch der letzte Satz (112:116) an Haupt, die ihr Team mit 2:0 MP in Führung brachte. In der Kegelwertung lagen die Wolfsbergerinnen mit 19 Holz zurück.

Die Hoffnungen ruhten nun auf dem Mittelblock. Kathleen Risch musste sich Katrin Schinzel erwehren, eine Mammutaufgabe, wie sich herausstellen sollte. Schinzel (547) machte in den ersten beiden Sätzen (139:136, 148:124) das Kräfteverhältnisse schnell deutlich. Nach dem dritten Durchgang keimte noch einmal Hoffnung auf, denn Risch (503) konnte diesen mit 130:127 für sich entscheiden. Der abschließende Satz (133:113) ging wieder deutlich an die Spielerin aus Gispersleben. Damit war bereits der dritte MP verloren.

Corinna Thiem hatte die vermeintlich leichteste Aufgabe. Gegen die erst 16-jährige Stefanie Pilz gewann sie die Sätze 1 bis 3. Die für Pilz ins Spiel gekommene Matthaeus konnte den letzten Satz spannend gestalten aber die glatte 4:0-Niederlage nicht abwenden. Leider gelang es Corinna Thiem nicht, den Rückstand in der Kegelwertung zu verkürzen. Ihr Resultat von 529 Holz war zwar eine Steigerung im Vergleich zur Vorwoche, aber nicht genug, um einen Rückstand von 32 Kegeln zu vermeiden.

Erneut rannte der KSV 90 einem 1:3-Rückstand hinterher. Dieses Mal mussten es Stefanie Reinboth und Heike Reinhardt richten. Reinboth (527) hatte gegen die überaus stark spielende Anne Lattermann (556) kaum eine Chance. Nach drei Sätzen war bereits die Entscheidung zu ungunsten von Reinboth gefallen. Lattermann lag 3:0 (139:126, 153:140, 140:135) in Führung. Nur im vierten Durchgang hatte die Wolfsbergerin das bessere Ende für sich (126:124). Damit war die Entscheidung im Spiel gefallen. Selbst ein Unentschieden rückte wegen des großen Kegelrückstandes in weite Ferne.

Heike Reinhardt zeigte gegen Claudia Weber ihr bestes Spiel im heimischen „Ilmtal“. Sie hatte ihre Gegnerin jederzeit im Griff. Lediglich den dritten Durchgang gab sie mit einem Holz Differenz an Weber ab. Mit 3:1 SP eroberte sie den zweiten MP für den KSV 90. Am Ende bauten auch die Schlussspielerinnen des TSV Motor Gispersleben den Vorsprung weiter aus und gewannen auch in der Kegelwertung verdient mit 3140:3181.

Bleibt zu hoffen, dass die derzeitige Verfassung des KSV-Sextetts eine Leistungssteigerung gegen FEB Amberg (2.) zum Rückrundenauftakt am Sonntag zulässt. Diese ist dringend notwendig, um einen weiteren Rückschlag zu vermeiden.  

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt

MP

TSV Motor Gispersleben

MP

     Anett Boßecker

0

     Sandra Beckert

1

139

136

133

125

533 - 1

133

137

135

131

536 - 3

     Katrin Leibecher

0

     Katharina Haupt

1

128

142

132

112

514 - 1

140

146

128

116

530 - 3

     Corinna Thiem

1

     Stefanie Pilz / Silke Matthaeus

0

134

133

133

129

529 - 4

131

129

111

127

498 - 0

     Kathleen Risch

0

     Katrin Schinzel

1

136

124

130

113

503 - 1

139

148

127

133

547 - 3

     Stefanie Reinboth

0

     Anne Lattermann

1

126

140

135

126

527 - 1

139

153

140

124

556 - 3

     Heike Reinhardt

1

     Claudia Weber

0

128

135

131

140

534 - 3

123

123

132

136

514 - 1

    

3140

2

    

3181

6

Tabelle