12. Spieltag

 

Gerechtes Remis im Spitzenspiel - 4 Einzelsiege gegen FEB Amberg reichten nicht zu einem vollen Erfolg

Im ersten Moment wusste niemand so recht, ob man sich über den Punkt freuen oder ärgern, das Unentschieden als Punktgewinn oder -verlust betrachten sollte. Nach einiger Zeit überwog die Erleichterung, denn angesichts des Spielverlaufs hätte gegen die gut aufgelegten Ambergerinnen die Partie auch verloren gehen können.

Anett Boßecker und Corinna Thiem begannen das Match für den KSV 90. Amberg setzte Anja Kowalczyk und U18-Nationalspielerin Patricia Paukner dagegen. Beide Gräfinauerinnen begannen verheißungsvoll. Boßecker ereichte 135 Kegel, womit sie Paukner (128) auf Distanz hielt. Thiem genügten gegen Kowalczyk (119) 131 Holz, um ebenfalls mit 1:0 SP in Führung zu gehen. Im zweiten Durchgang steigerte sich Paukner. Mit 144:133 holte sie sich den zweiten Satz und glich zum 1:1 aus. Danach dominierte Boßecker zunehmend das Match. Mit 150:138 und 136:130 holte sie sich die Durchgänge drei und vier. Am Ende gewann Anett Boßecker (554) recht deutlich den ersten Mannschaftspunkt gegen eine gut agierende Patricia Paukner (540).

Auch Corinna Thiem zeigte sich ihrer Gegenspielerin jederzeit gewachsen. Nach einem weiteren Satzgewinn (135:128) und einem Plus von 19 Kegeln brachte sie sich deutlich in Vorteil. Im dritten Durchgang zeigte sie ihr vorhandenes Potenzial. Nach guten 94 Vollen räumte sie hervorragende 61 Kegel ab und markierte mit 155 Holz das beste Satzergebnis. Kowalczyk hatte dem mit 121 Kegel nicht viel entgegenzusetzen. Im letzten Satz gelang Kowalczyk eine bemerkenswerte Steigerung, die nicht bedeutungslos bleiben sollte. Obwohl der Mannschaftspunkt bereits an Thiem vergeben war, schaffte die Amberger Spielerin 146 Kegel und holte sich 15 Holz von Thiem (131) zurück. Ungeachtet dessen gewann auch Corinna Thiem ihr Match. Gräfinau-Angstedt führte mit 2:0 MP und 52 Kegeln.

Im Mittelblock trafen Katrin Leihbecher und Heike Reinhardt auf Doris Schwaiger und Tanja Immer. Trotz fehlerfreiem Spiels lag Leihbecher nach den ersten 30 Würfen 0:1 zurück. Schwaiger ließ der Mannschaftsführerin des KSV keine Chance (137:126). Im zweiten Satz konnte sich die Ambergerin nochmals steigern (142) doch Leihbecher konterte mit 150 Kegeln und glich aus. Schwaiger schien davon beeindruckt und erreichte lediglich 122 Kegel im dritten Satz. Leihbecher konnte die sich ihr bietende Chance nicht nutzen und gab mit 116 Holz den Satzpunkt ab. Mit einer 2:1-Führung im Rücken spielte Schwaiger nun befreit auf und holte sich überlegen den letzten Durchgang.

Für Heike Reinhardt begann das Match mit einem herben Satzverlust. Die erreichten 128 Kegel waren bei weitem nicht genug, um Tanja Immer (151) zu beeindrucken. Doch die langjährige Spielführerin des KV 90 kämpfte sich zurück, steigerte sich ihrerseits auf 151 Kegel, womit der zwischenzeitliche Satzsausgleich gelang. Die folgenden Durchgänge gestalteten beide Spielerinnen äußerst ausgeglichen und spannend, wobei Reinhardt das bessere Ende für sich hatte. Mit je einem Kegel Differenz gingen die Satzpunkte drei und vier an die Wolfsbergerin (134:133, 130:129). Trotz eines um 6 Holz geringeren Gesamtresultats gewann Reinhardt (543) ihr Spiel gegen Immer (549), die lediglich den ersten Satz für sich entscheiden konnte.

Nach zwei Drittel der Partie führte das Team des KSV 90 nach Mannschaftspunkten 3:1. Der Vorsprung in der Kegelwertung war auf 18 Zähler geschrumpft. Angesichts der noch folgenden Spielerinnen zweifelten die Wenigsten des Gräfinauer Anhangs an einem vollen Erfolg.

Leider spielte sich aus Sicht der Wolfsbergerinnen ein kleines Drama im Schlussdurchgang ab, in dem Stefanie Reinboth auf Mirjam Pauser und Sarah Dressler auf Andrea Paukner trafen. Reinboth machte sofort Druck und gewann den ersten Satzpunkt 145:140. Danach folgte ein Aufbäumen Pausers, die sich nun ihrerseits den nächsten Durchgang (151:138) sicherte. Danach dominierte Reinboth das Match und sicherte sich einen souveränen 3:1-Sieg (141:122 und 136:131) gegen eine keinesfalls enttäuschende Pauser (544).

Sarah Dressler begann sehr verhalten, konnte aber denkbar knapp den ersten Satz (117:116) für sich verbuchen. Im weiteren Verlauf stellte sich leider keine Sicherheit im Spiel von Dressler ein. Folgerichtig ging Satz zwei verloren (123:138). Annett Müller kam für Dressler ins Spiel. Doch auch sie schien der Situation an diesem Tage nicht gewachsen. Gesundheitlich angeschlagen, wie auch Sarah Dressler, konnte sie dem Match keine Wende geben. Mit 112:118 Kegel ging der dritte Durchgang an die Ambergerin. Im letzten Satz entglitt den Wolfsbergerinnen der mögliche Doppelpunktgewinn. Müller (114) hatte Paukner nichts mehr entgegenzusetzen. Die Ambergerin erkämpfte mit 143 Kegeln nicht nur Satz- und Mannschaftspunkt, sondern auch die notwendigen Kegel für ihr Team, um die Holzwertung zu gewinnen. Trotz vier siegreich gestalteter Einzelduelle musste sich der KSV 90 mit einer Punkteteilung zufrieden geben. Trotz der vorhandenen Möglichkeiten dieses Spiel zu gewinnen, hat sich das Team gegen einen starken FEB Amberg (seit 7 Spielen ungeschlagen) gut aus der Affäre gezogen. Das bis dahin qualitativ beste Spiel im „Ilmtal“ (3202:3217) hatte keinen Verlierer verdient.  

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt

MP

SKK FEB Amberg

MP

     Anett Boßecker

1

     Patricia Pauker

0

135

133

150

136

554 - 3

128

144

138

130

540 - 1

     Corinna Thiem

1

     Anja Kovalczyk

0

11

135

155

131

552 - 3

119

128

121

146

514 - 1

     Katrin Leibecher

0

     Doris Schwaiger

0

126

150

116

135

527 - 1

137

142

122

154

555 - 3

     Heike Reinhardt

1

     Tanja Immer

0

128

151

134

130

543 - 3

151

136

133

129

549 - 1

     Stefanie Reinboth

1

     Mirjam Pauser

0

145

138

141

136

560 - 3

140

151

122

131

544 - 1

     Sarah Dressler / Annett Müller

0

     Andrea Paukner

1

117

123

112

114

466 - 1

116

138

118

143

515 - 3

    

3202

4

    

3217

4

Tabelle