14. Spieltag

  

Weitere Niederlage (3:5) beim Pöllwitzer SV – Ina Oschatz entreißt mit fantastischen 629 Kegeln den Wolfsbergerinnen den Sieg

 

Nachdem die Pöllwitzerinnen bereits drei Heimpleiten quittieren mussten, rechnete sich das Wolfsbergteam berechtigte Chancen auf einen Punktgewinn aus. Die Marschroute dafür war simpel. Gegen Köhler und Müller, die beiden Überflieger der Ostthüringerinnen, war wohl kein Kraut gewachsen, also konzentrierte man sich voll auf die übrigen Duelle. Diese wollte man gewinnen und wenn möglich auch die Kegelwertung für sich entscheiden. Der KSV 90 sah sich lange in seiner Taktik bestätigt und auf der Siegerstraße, doch Ina Oschatz durchkreuzte die Pläne und brachte das Gräfinauer Team um den gerechten Lohn aller Anstrengungen. Das Duell zweier gleichwertiger Mannschaften hatte eigentlich keinen Verlierer verdient. Die Serie von sieglosen Spielen hält somit weiter an. Der KSV 90 wartet seit vier Bundesligamatches auf einen vollen Erfolg. 

Gegen Anna Müller (560), die schnittbeste und konstanteste Spielerin des SV Pöllwitz, setzte der KSV Kathleen Risch. Zur Freude ihres Teams konnte sie den ersten Satz (141:134) gewinnen. Danach zog Müller an und gewann alle weiteren Durchgänge (141:125, 146:130, 139:138). Der erste Mannschaftspunkt ging an Pöllwitz. Risch hielt bei erspielten 534 Kegeln den Rückstand in Grenzen. 

Anett Boßeckers Zielstellung lautete Punktgewinn. Inis Mösenthin erwies sich jedoch als hartnäckige Gegnerin. Trotz eines klaren Satzgewinns durch Boßecker (140:114) ließ sich Mösenthin nicht abschütteln und gewann Durchgang zwei mit 151:140. Satz drei ging wiederum an Boßecker (141:131), die bei 2:1 SP nun auch deutlich in der Kegelwertung vorn lag. So war der Verlust des letzten Durchgangs (127:137) eigentlich unbedeutend. Anett Boßecker (548) gewann bei Satzgleichstand dank des besseren Kegelresultats gegen Inis Mösenthin (533) den Mannschaftspunkt. 

In Paarung drei traf Heike Reinhardt (535) auf Sindy Schmidt (508). Die Ostthüringerin gewann den ersten Durchgang 137:129. Im zweiten drehte Reinhardt den Spieß gehörig um. Den von ihr erzielten 146 Kegeln konnte Schmidt nur 113 entgegensetzen. Die folgende Serie fand keinen Sieger. Bei jeweils 131 Kegel teilten sich Reinhardt und Schmidt den SP. Bei einem Zwischenstand von 1,5:1,5 SP musste der letzte Durchgang die Entscheidung bringen. Beinahe hätte sich Reinhardt noch um den verdienten Lohn gebracht. Mit Zittern und Zagen brachte sie den noch zu vergebenen SP auf ihre Seite (129:127) und sicherte den zweiten MP für den KSV 90. 

Corinna Thiem hatte mit Ivette Sporer (507) eine vermeintlich leichtere Gegnerin. Zum Verdruss ihrer Teamkameradinnen ging sie diese Aufgabe wohl zu leichtfertig an und gab Satz eins sang- und klanglos an Sporer ab (115:146). Auch im zweiten Durchgang bestimmte die Pöllwitzerin lange Zeit das Geschehen, doch im Abräumspiel platzte der Knoten. Zwei Neuner in Folge brachten die Wende und den Satzausgleich. Der zweiten Spielhälfte drückte Thiem (558) ihren Stempel auf (154:114 und 150:119) und sicherte sich einen am Ende überlegenen 3:1-Sieg. Neben dem dritten Mannschaftspunkt verschaffte sie dem Wolfsbergteam noch weitere 51 Zähler in der Kegelwertung. 

Der KSV-Sechser lag auf Kurs. Bei einer 3:1-Führung und 67 Kegel im Plus sollte eigentlich nichts mehr passieren. Der Schein trog, leider, so das Fazit aus Sicht der 90er. 

Sarah Dressler, die die Teamverantwortlichen bewusst gegen Ina Oschatz setzten, hatte trotz Saison- und Teambestleistung von 592 Kegeln kaum eine Chance. War Ina Oschatz mit einem Heimschnitt von 546 Kegeln bisher eher ein Teamplayer, avancierte sie an diesem Tag zum Matchwinner. Fast jeder Wurf fand das Ziel, wenn nicht, kam das notwendige Glück zu Hilfe. Allein im dritten und vierten Durchgang erspielte sie 342 Kegel – Weltklasse! Nur den zweiten Satz (135:133) konnte Dressler für sich entscheiden. Alle anderen Wurfserien (147:154, 154:174, 156:168) wurden eine sichere Beute der neuen Bahnrekordhalterin, die diesen Wert auf 629 Kegel schraubte.   

Noch war keine Entscheidung gefallen, denn Dressler hatte 30 Zähler Vorsprung retten können. Diesen zu verteidigen lag bei Annett Müller. Keine leichte, wenn nicht gar unmögliche Aufgabe gegen eine Pia Köhler in Normalform. Um es vorwegzunehmen, weder Köhler noch Müller kamen an ihre Leistungsgrenze. Die Pöllwitzerin brillierte nur im ersten Satz und gewann diesen deutlich (153:133). Im zweiten Durchgang konterte Müller (141:132) und glich aus. Danach gelang Müller nicht mehr viel. Köhler kam mit eher durchschnittlichen Resultaten zu zwei weiteren Satzgewinnen (139:116, 136:128). Zudem wandelte sich der Vorsprung in der Kegelwertung in einen Rückstand von 12 Holz, der schließlich den kleinen Unterschied zugunsten der abstiegsbedrohten Ostthüringerinnen ausmachte. Das Mannschaftsresultat von 3285 Kegeln ist in Ordnung, hatte aber deutlich Luft nach oben.  

Angesichts des Spielerlaufs haben sich die Pöllwitzerinnen die Punkte redlich erarbeitet, auch wenn das Match aufgrund der Ausgeglichenheit beider Teams keinen Verlierer verdient hatte

 

SV Pöllwitz

MP

KSV 90 Gräfinau-Angstedt

MP

     Anna Müller

1

     Kathleen Risch

0

134

141

146

139

560 - 3

141

125

130

138

534 - 1

     Inis Mösenthin

0

   Anett Boßecker

1

114

151

131

137

533 - 2

140

140

141

127

548 - 2

    Sindy Schmidt

0

     Heike Reinhardt

1

137

113

131

127

508 - 1,5

129

146

131

129

535 - 2,5

    Ivette Sporer

0

     Corinna Thiem

1

146

128

114

119

507 - 1

115

139

154

150

558 - 3

    Ina Oschatz

1

     Sarah Dressler

0

154

133

174

168

629 - 3

147

135

154

156

592 - 1

    Pia Köhler

1

     Annett Müller

0

153

132

139

136

560 - 3

133

141

116

128

518 - 1

    

3297

5

    

3285

3

 

Tabelle