21. Spieltag

 

 

 

Auch gegen das Schlusslicht gelang kein Sieg – 4:4 gegen Germania Neustadt bringt nicht den erhofften Durchbruch

 

Das Heimspiel gegen Germania Neustadt war geprägt von allen Höhen und Tiefen die der Kegelsport bereithält. Große Freude wich schierer Verzweiflung und umgekehrt. Während Anett Boßecker über sich hinaus wuchs und einen neuen Einzelbahnrekord markierte, gaben vier Wolfsbergerinnen ihre Duelle mit durchschnittlichen Resultaten ab. Über die Gesamtkegelzahl (3171:3131) rettete das KSV-Sextett aber doch noch ein Unentschieden. Welchen Wert dieser Punkt im Kampf um den Klassenerhalt hat, müssen die letzten Spiele zeigen.

 

Das Match gegen den Tabellenletzten stand erneut unter keinem guten Stern. Sowohl Sarah Dressler als auch Annett Müller ließen es an der notwendigen Konstanz missen. Dressler tat sich in die Vollen überaus schwer und lief frühzeitig einem Rückstand hinterher. Zum Glück platzte beim Abräumen der Knoten (58). Dadurch gelang ihr doch noch ein überlegener Satzerfolg (136:116) gegen Kerstin Hahn. Diese drehte im zweiten Durchgang den Spieß um und gewann ihrerseits mit 140:121. Im dritten Satz folgte eine verletzungsbedingte Auswechslung. Es kam die ebenfalls angeschlagene Corinna Thiem ins Spiel. Hahn ließ sich davon nicht beeindrucken und gewann auch den nächsten SP (125:112). Die letzte Wurfserie verlief ausgeglichen. Thiem blieb zwar stets auf Tuchfühlung, konnte aber den notwendigen Satzpunkt nicht mehr erringen (127:129). Bei 3:1 Sätzen ging der erste MP an Neustadt.

 

Etwas anders war der Spielverlauf bei Annett Müller. Ihre Stärken lagen eindeutig beim Spiel in die Vollen. Leider beraubte sie sich durch zu viele Unzulänglichkeiten beim Abräumen eines durchaus möglichen Erfolgs. Nach dem Verlust des ersten Satzes (126:145) erspielte sie sich im weiteren Verlauf (140:134, 132:117) einen 2:1-Vorsprung. Leider versäumte sie es aber im dritten Durchgang, eine Vorentscheidung herbeizuführen. Die Differenz in der Kegelwertung hätte zu diesem Zeitpunkt wesentlich höher sein müssen. So kam es wie es kommen musste. Mit durchschnittlichen 122 Kegeln ging der vierte Satz an Wolf (135), die bei Satzgleichstand über das höhere Gesamtresultat (531:520) verfügte. Damit lautete der Zwischenstand 2:0 für Neustadt.

 

Erneut bahnte sich eine unliebsame Überraschung für das Wolfsbergteam an. Doch der Wolf hatte noch nicht alle Zähne verloren. Anett Boßecker schwang sich in ihrem Duell gegen Nicol Bär zu einer bemerkenswerten Leistung auf. Über die Stationen 147:137, 146:134 und 160:145 machte sie vorzeitig den MP gegen eine enorm stark agierende Bär (555) perfekt. Lediglich den letzten Durchgang gab Boßecker ab (133:139). Zur Freude des Gräfinauer Anhangs übertraf sie mit dem letzten Wurf den bestehenden Bahnrekord. Die neue Bestmarke steht nun bei 586 Holz.

 

Die Basis für eine weitere Aufholjagd war gegeben, doch Stefanie Reinboth konnte an diesem Tag nicht an ihr gewohntes Leistungsniveau anknüpfen. Bisher unbekannte Defizite beim Abräumspiel kosteten sie die ersten beiden Sätze (102:142, 118:122). Obwohl sich in den Augen von Reinboth ein kleines Drama abspielte, ließ sie sich nicht hängen und kämpfte sich zurück ins Match. Mit 144:137 und 136:135 brachte sie die Sätze drei und vier auf ihre Seite und hielt den Rückstand in der Kegelwertung doch noch in Grenzen.

 

Vor den abschließenden Paarungen lagen die 90er 1:3 und 30 Kegel zurück. Damit war der Spielausgang noch gänzlich offen. Für einen Sieg mussten beide Duelle gewonnen werden. Dieses Vorhaben rückte bereits nach dem ersten Durchgang in weite Ferne. Katrin Leihbecher gab diesen gegen Kerstin Schmidt 118:137 ab. Der Druck wuchs enorm und wurde letztendlich zu groß. Auch wenn Leihbecher den nächsten Satz (134:129) gewinnen konnte, brachte der dritte Durchgang die Vorentscheidung. Trotz guter 139 Kegel musste sich Leihbecher ihrer Gegnerin geschlagen geben, die 144 Holz erzielte. Bei 1:2 SP und einem Minus von 19 Kegeln musste schon ein Wunder geschehen. Leihbecher kämpfte, gewann Satz vier, konnte aber den Rückstand nicht mehr wettmachen. Somit ging das vierte direkte Duell an Neustadt. Den Ostthüringerinnen war der erste Auswärtspunkt nicht mehr zu nehmen.

 

Heike Reinhardt, die inzwischen wieder ihre Form gefunden hat, erwies sich als Fels in der Brandung. Sie trotzte der Situation und lieferte eine sehenswerte Partie ab. Reinhardt (552) nutzte die Schwächen ihrer Gegnerin konsequent aus, gewann den Mannschaftspunkt (3:1) und distanzierte Bettina Ruß um 82 Kegel. Damit rettete die Teamseniorin zumindest noch ein Unentschieden und bewarte die Mannschaft vor einem moralischem Waterloo.

 

Auch wenn das Unentschieden definitiv ein Punktverlust ist, hat die Truppe doch Moral bewiesen. Die Teamresultate gehen wieder nach oben. Das sollte Mut geben und Motivation genug sein, um die nächsten Aufgaben positiv anzugehen.

 

KSV 90 Gräfinau-Angstedt

MP

KSV Germania 1990 Neustadt

MP

     Sarah Dressler / Corinna Thiem

0

     Kerstin Hahn

1

136

121

112

127

496 - 1

116

140

125

129

510 - 3

    Annett Müller

0

     Marie Wolf

1

126

140

132

122

520 - 2

145

134

117

135

531 - 2

     Anett Boßecker

1

     Nicole Bär

0

147

146

160

133

586 - 3

137

134

145

139

555 - 1

     Stefanie Reinboth

0

     Jasmin Molle

1

102

118

144

136

500 - 2

142

122

137

135

536 - 2

     Katrin Leihbecher

0

     Kerstin Schmidt

1

118

134

139

126

517 - 2

137

129

144

119

529 -2

     Heike Reinhardt

1

     Bettina Ruß

0

123

154

145

130

552 - 3

115

110

114

131

470 - 1

    

3171

4

    

3131

4